RNA-Interferenz eröffnet neue Therapie-Chancen
In Berlin startet ein Europäisches Forschungskonsortium zur RNA-Interferenz, das von der EU mit 11 Millionen Euro gefördert wird
Die RNA(Ribonukleinsäure)-Interferenz-Technologie basiert auf einem natürlichen Mechanismus, bei dem kurze RNA-Moleküle spezifisch die Bildung bestimmter Genprodukte hemmen. Diese Technik hat in den vergangenen Jahren die biologische Grundlagenforschung revolutioniert, weil sie eine vergleichsweise einfache Möglichkeit bietet, die Funktion von Genen zu untersuchen. Sie ermöglicht dadurch den wichtigen Schritt von der bloßen Kenntnis der Gensequenz zum Verständnis ihres Wirkens sowie der anschließenden Nutzung dieses Wissens für neuartige Therapieansätze.
Bei vielen schwerwiegenden Krankheiten wie Krebs, degenerativen Erkrankungen oder Infektionskrankheiten ist die Regulation bestimmter Gene gestört. Gerade hier setzt die RNA-Interferenz-Technologie an, indem sie die Bildung ganz spezifischer Genprodukte hemmt. Doch eine therapeutische Anwendung stellt hohe Anforderungen sowohl an die eingesetzten Reagenzien selbst als auch an die Strategien für ihren Einsatz im menschlichen Organismus: So müssen die Substanzen im Körper äußerst spezifisch wirken, ausreichend lang stabil bleiben und effektiv aufgenommen werden.
Im Rahmen des RIGHT-Konsortiums haben es sich nun Experten aus den Fachrichtungen Chemie, Molekularbiologie, Zellbiologie und Medizin zur Aufgabe gemacht, genau bei diesen Problemen anzusetzen. Ihre Ziele sind, das Verständnis der molekularen Basis von RNA-Interferenz und micro-RNA zu verbessern, - verbesserte Inhibitoren mit höheren Sensitivität, Spezifität und Kosten-Effektivität zu entwickeln, - potentielle virale und nicht-virale Vektoren zu erzeugen und zu testen, - synthetische und genetische RNAi-Reagenzien mit pharmakokinetischen Methoden in Tiermodellen zu testen, - an ausgewählten Krankheitsmodellen die Einsatzmöglichkeiten von RNAi als therapeutisches Instrument zu zeigen.
"Wir sind überzeugt, dass die RNA-Interferenz-Technologie ein unvergleichliches Potential für die Behandlung schwerer Krankheiten in sich birgt", sagt Professor Thomas F. Meyer, Direktor am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und Koordinator des RIGHT-Projekts.
Meistgelesene News
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Diese Produkte könnten Sie interessieren
DNA-free Taq Polymerases and Mastermixes von Molzym
DNA-freie Reagenzien für unübertroffene Sensitivität in der Molekularbiologie
Reinheit, die den Unterschied macht
Micro-Dx™ CE IVD von Molzym
Vollautomatisiert von der Probe zur PCR-Analyse
Schnelle Identifizierung von Bakterien und Pilzen ganz ohne aufwändige Kultivierung
Greener Alternative Products von Merck Life Science
Nachhaltige Laborprodukte für umweltbewusste Forschung
Über 2.500 ökologische Alternativen zur Reduktion Ihres Labor-Fußabdrucks
CellGenix® Growth Factors and Cytokines von Sartorius
Rekombinante Wachstumsfaktoren ohne Tierprodukte
Optimierte Zellkultur für T-Zellen und MSCs in der Gentherapie
Recombumin® Elite von Sartorius
ICHQ7 cGMP-konformes Albumin für biotechnologische Anwendungen
Erhöhen Sie die Konsistenz und Sicherheit für Gentherapien und Impfstoffe
DNA/RNA Shield™ SafeCollect Collection Kits von Zymo Research
Der neue Standard für die Probennahme
Sichere Probennahme durch Laien
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für Biotechnologie, Pharma und Life Sciences bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.