Lebende Chemiefabriken für die internationale Forschung - DSMZ stellt 1000 neue Myxobakterienstämme zur Verfügung
Naturstoffforscher sind bereits vor einigen Jahren auf diese Gruppe von Bakterien aufmerksam geworden. Bei ihrer detektivischen Suche nach neuen Heilmitteln entdeckten sie diese innovativen "Chemiefabriken", die durch ihre enorme Vielfalt an Stoffwechselprodukten hervorstechen. Prominentestes Beispiel ist das bereits in der klinischen Prüfung befindliche Epothilon. Der Anti-Tumor-Wirkstoff wird in der Krebstherapie eingesetzt.
"Die DSMZ stellt der internationalen Forschung mittlerweile insgesamt 2500 verschiedene Myxobakterienstämme zur Verfügung. Das bietet keine andere Sammlung der Welt", sagt Dr. Elke Lang, Bakterienexpertin der DSMZ und verantwortlich für die Myxobakterien-Sammlung.
Die besondere Komplexität der Myxobakterien zeigt sich auch in ihrem Verhalten. In Zeiten knapper Nahrungsressourcen oder extremer Trockenheit lagern sich einzelne Bakterien, die sich auf einem selbst produzierten Schleimfilm fortbewegen, zusammen, um so genannte Fruchtkörper auszubilden. Bei einigen Arten ragen diese Fruchtkörper wie winzige Bonsai-Bäumchen in die Höhe, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. (Bildmaterial vorhanden) Sie bestehen aus abertausenden einzelner Zellen, die über chemische Botenstoffe miteinander kommunizieren und die hochkomplexen Fruchtkörper ausbilden. Diese enthalten besonders widerstandsfähige Zellen, so genannten Sporen, die über viele Jahre widrigste Umweltbedingungen überdauern können.
Bereits im Jahr 2000 übernahm die DSMZ die ersten Myxobakterien von der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF). Die von Professor Dr. Hans Reichenbach und seinen Mitarbeitern aufgebaute Sammlung wurde im Zuge der Emeritierung Reichenbachs an die DSMZ übergeben. "Wir wollen das Erbe Reichenbachs für die Wissenschaft erhalten", so Lang.
Leider gehen interessante Sammlungsbestände, die außerhalb der DSMZ angesiedelt sind, ab und zu verloren. Das passiert zumeist dann, wenn die Personen, die für den Sammlungsaufbau verantwortlich waren, in den Ruhestand gehen.
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.