Empfehlungen zu Rankings im Wissenschaftssystem
Wissenschaftsrat will mehr Transparenz durch Leistungsvergleich in der Forschung - Pilotstudie zur Offenlegung methodischen Probleme des Forschungsratings geplant
"Das Verfahren, das der Wissenschaftsrat empfiehlt, setzt hohe Qualitätsmaßstäbe", erklärt der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Karl Max Einhäupl. "Reine Hitlisten, wie man sie zum Beispiel aus den USA kennt, bringen nicht die Informationstiefe, die Entscheidungsträger in den Universitäten und Forschungseinrichtungen oder in den Ministerien benötigen. Deswegen haben wir uns für ein Verfahren entschieden, das sowohl nach Fachgebieten differenziert als auch Raum für unterschiedliche Bewertungen nach verschiedenen Kriterien lässt. Damit wird es den sehr unterschiedlichen Missionen der einzelnen Einrichtungen gerecht."
Das Forschungsrating soll Leistungen der Einrichtungen in den Bereichen Forschung, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Wissenstransfer zum Gegenstand haben. International besetzte Gutachtergruppen, die jeweils für ein bestimmtes Fachgebiet zuständig sind, sollen dazu Forschungsprofile der Einrichtungen und quantitative Daten sichten und nach insgesamt neun Kriterien bewerten. Im Ergebnis können fachgebietsspezifische Ranggruppen sowie übersichtliche Darstellungen der Forschungsportfolios einzelner Einrichtungen gebildet werden. Das Forschungsrating soll von einer Steuerungsgruppe verantwortet werden, die im Kern aus renommierten Wissenschaftlern besteht und in der die großen Wissenschaftsorganisationen vertreten sind.
Im Zuge einer Pilotstudie soll erkundet werden, wie die noch offenen methodischen Probleme des Forschungsratings in einer den unterschiedlichen Fachgebieten und Institutionen des Wissenschaftssystems angemessenen Weise gelöst werden können. Erst mit dem Abschluss der Pilotstudie kann beurteilt werden, ob ein praktikables Verfahren der Leistungsbewertung entwickelt wurde, wie es Bund und Länder vom Wissenschaftsrat erbeten haben. Im Anschluss könnten jeweils 12 - 15 Fachgebiete pro Jahr bewertet werden, um innerhalb von vier Jahren das gesamte Spektrum der Wissenschaft abzudecken.
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