Biotech-Firma Mymetics erhält Millionenkredit von Cornell Capital Partners für Forschung zu Antikörper in der AIDS-Therapie

03.11.2004

Die auf die Finanzierung von viel versprechenden Unternehmen spezialisierte New Yorker Firma Cornell Capital Partners hat der amerikanisch-schweizerischen Biotech-Firma Mymetics 5 Millionen Dollars gewährt. Dies teilt Mymetics in einer Pressemitteilung mit.

Mymetics verzeichnet überzeugende Erfolge in der Forschung nach Antikörpern, welche das Eindringen des AIDS-Virus in gesunde Zellen neutralisieren. So scheint es sich zu bestätigen, dass die Antikörper, welche durch die von Mymetics und Protein'eXpert gemeinsam entwickelten Proteine erzeugt werden, eine doppelte Wirkung haben, das heisst das Eindringen des Virus sowohl auf der Ebene des Blutes als auch auf der Ebene der Schleimhäute blockieren. Diese - wahrscheinlich weltweit einmalige - Eigenschaft ist der Zusammenarbeit mit dem Team von Dr. Morgane Bomsell vom Institut Cochin (Paris) zu verdanken, das seit nahezu zehn Jahren an diesem Thema arbeitete. Als es letztes Jahr begann, seine Ergebnisse mit den von Mymetics bereits gewonnenen Kenntnissen zu verbinden, konnte ein für beide Partner wertvoller Durchbruch erzielt werden.

«Dies ist ausgezeichnetes Beispiel für eine optimale Nutzung der universitären Grundlagenforschung. Denn einem Universitätsteam Royalties zu bezahlen für den in zehnjähriger Forschung erbrachten Beweis einer biologischen Funktionalität ist sinnvoller als während Jahren dieselbe Forschung zu finanzieren. Dies umso mehr, als keine Gewähr für ein Ergebnis besteht und es äusserst schwierig ist, eine so kostspielige Investition sicherzustellen», betont einer der neun Investoren von Mymetics Christian JF Rochet, President and CEO European Executive Office.

Die grosse Besonderheit von Mymetics besteht darin, dass die Firma keine eigenen Forschungslabors besitzt, sondern auf der Basis ihrer Patente Verträge abschliesst mit den besten universitären Teams in Frankreich, England, Belgien und Italien und auch mit spezialisierten und sehr erfahrenen Unternehmen wie beispielsweise Protein'eXpert in Grenoble. Diese Art von Partnerschaft hat den Vorteil, dass die Firma keine Investitionen in Material tätigen muss und von der Erfahrung der privaten oder öffentlichen Teams, die mit ihr zusammenarbeiten, profitieren kann.

Die ersten Resultate der bei Kaninchen vorgenommenen Immunisierung haben grosse Mengen von Antikörpern ergeben, deren neutralisierende Wirkung als sehr viel versprechend beurteilt wird. Dies erlaubte es Mymetics, Kontakte aufzunehmen im Hinblick auf eine Partnerschaft mit den fünf weltweit führenden Herstellern von Impfstoffen: Aventis Pasteur SA in Frankreich, GlaxoSmithKline in Belgien sowie Merck, Wyeth und Chiron in den USA.

Dabei rechnet die Geschäftsleitung von Mymetics allerdings nicht damit, dass vor frühestens dem zweiten Quartal 2005 eine Vereinbarung mit einem dieser potenziellen Partner zustande kommt. Denn Mymetics muss seine im September 2004 gewonnenen Ergebnisse noch optimieren.

Parallel dazu sind schon Verhandlungen im Gang mit den wichtigsten amerikanischen Geldgebern, die sich mit der Forschung auf dem Gebiet AIDS-Impfung befassen, mit den National Institutes of Health (welche die klinischen Tests an Affen übernehmen könnten) und andererseits dem Fonds IAVI (International AIDS Vaccine Initiative), den die Stiftung Bill & Melinda Gates gegründet hat und finanziert.

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