ProBioGen und IDT entwickeln neuartige Zelllinie zur Herstellung von Lebendimpfstoffen

22.10.2004

Die ProBioGen AG entwickelt im Rahmen der seit längerem bestehenden Kooperation mit dem Impfstoffwerk Dessau Tornau GmbH neue Designer Zelllinien.

Zielsetzung des gemeinsamen Projektes war die Generierung neuartiger Zellsubstrate für die Herstellung von Viren und viralen Vektoren. Der Zelllinienspezialist ProBioGen hat dabei die gesetzten Meilensteine erreicht und aviäre Zellen unter cGMP-Bedingungen zu speziellen permanenten Linien überführt. Das IDT wird in weiteren Entwicklungsschritten verschiedene Impfviren auf den permanenten Zellen charakterisieren. Weitere Meilensteine liegen nun in der Anpassung der Linien an bestimmte Medien und Kultivierungsparameter.

Einige der in der Vakzineherstellung benötigten Viren und Vektoren werden zurzeit in Hühnereiern oder Kulturen aus primären Hühnerembryofibroblasten mit limitiertem Teilungspotenzial vermehrt. Für die pharmazeutische Industrie können zudem nur Eier und Embryonen aus besonders kontrollierten Hühnerbeständen verwendet werden. "Vor allem die Risiken, Kosten und möglichen Lieferengpässe besonders in pandemischen Krisensituationen unterstreichen daher die Bedeutung einer permanenten Zelllinie", kommentiert Dr. Andreas Neubert, Leiter der Impfstoffproduktion des IDT.

ProBioGen hat neuartige Geflügelzelllinien aus unterschiedlichen Geweben für eine breite Palette an Viren entwickelt. "Wir konnten bereits zeigen, dass insbesondere MVA Viren sehr gut auf diesen Zellen replizieren", erklärt Dr. Ingo Jordan von ProBioGen.

"Die neuen Linien sind außerdem frei von endogenen Retroviren, was ein potenzielles Problem bei Impfstoffen aus primären Hühnerzellen darstellt. Auch die Kundenanfragen bestätigen, dass wir hier den Marktnerv getroffen haben", ergänzt Dr. Volker Sandig, Vice President Molecular Biology & Virology bei ProBioGen.

Die beiden Kooperationspartner haben, neben den gegenseitigen Nutzungsmöglichkeiten, vereinbart, die Zelllinien an Dritte zu vermarkten. Weitere Vertragskonditionen wurden nicht mitgeteilt.

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