Pharmakonzern Eli Lilly steigert Gewinn und streicht Stellen in Verkauf und Marketing
(dpa-AFX) - Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat im dritten Quartal seinen Gewinn stärker als von Analysten erwartet gesteigert. Zudem kündigte das Unternehmen am Donnerstag in Indianapolis an, im Zuge einer Umstrukturierung rund 1.000 Stellen zu streichen. Im frühen US-Handel gaben die Aktien um 1,11 Prozent auf 54,49 Dollar nach.
Der Gewinn je Aktie (verwässert) sei im abgelaufenen Quartal von 66 auf 69 US-Cent gestiegen, hieß es weiter. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Schnitt mit 68 Cent gerechnet. Der Überschuss kletterte von 714,4 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 755,2 Millionen Dollar im abgelaufenen Quartal. Der operative Gewinn sank dagegen von 928,6 Millionen auf 863,6 Millionen Dollar. Der Quartalsumsatz erhöhte sich den Angaben zufolge von 3,14 Milliarden Dollar auf 3,28 Milliarden Dollar.
UMSTRUKTURIERUNG SOLL 150 MIO DOLLAR EINSPAREN
Außerdem kündigte das Unternehmen an, rund 1.000 Stellen zu streichen. Davon entfielen 575 Stellen auf Veränderungen beim Verkauf und Marketing. Die Stellenstreichungen seien Folge der Umstrukturierung. Die Umstrukturierung bringt dem Unternehmen zufolge zwar rund 150 Millionen US-Dollar Einsparungen im kommenden Jahr sowie noch höhere Einsparungen in den Folgejahren. Generell schlage sie aber wegen Abfindungen und anderer Kosten mit 320 Millionen bis 420 Millionen Dollar vor Steuern zu Buche, die im Wesentlichen im vierten Quartal dieses Jahres anfielen.
Für das vierte Quartal geht das Unternehmen von einem Umsatzwachstum im "niedrigen einstelligen" Prozentbereich aus. Das führe zu einem Wachstum von 9 bis 10 Prozent im Gesamtjahr 2004. Während sich der Trend des schwächeren Umsatzes voraussichtlich auch in der ersten Hälfte 2005 fortsetze, erwarte das Unternehmen in der zweiten Hälfte 2005 wegen neuer Produkte ein beschleunigtes Umsatzwachstum. Für das vierte Quartal geht das Unternehmen von einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,73 bis 0,75 Dollar aus, für das Gesamtjahr soll ein bereinigter Gewinn von 2,80 bis 2,82 Dollar je Anteil erzielt werden.
Mit dem wichtigsten Medikament, dem Antidepressivum Zyprexa, setzte das Unternehmen im abgelaufenen Quartal neun Prozent weniger um und erreichte 1,024 Milliarden Dollar. In den USA sanken die Verkäufe sogar um 22 Prozent auf 557 Millionen Dollar. Bei Diabetes-Produkten verringerten sich die Erlöse um 1 Prozent auf 580,2 Millionen Dollar. Beim Medikament Gemzar sprang der Umsatz um 25 Prozent auf 313 Millionen Dollar in die Höhe, bei Evista stieg er um 3 Prozent auf 246 Millionen Dollar.
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