Bayer streicht Krebsmittel Taxane in Phase II von Pharmapipeline

06.09.2004

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat sein Krebsmittel Taxane in Phase II von seiner Pharmapipeline gestrichen. "Die Ergebnisse der Phase II haben die Erwartungen für einen Eintritt in Phase III nicht erfüllt", begründete eine Sprecherin am Montag in Leverkusen den Schritt. Das Forschungsprojekt sei damit "endgültig beendet".

Bayer hatte im März 2004 eine Überprüfung des Forschungsfortschritts in der zweiten Jahreshälfte für sein Chemotherapiepräparat angekündigt. Das Präparat hatte sich bereits damals ungewöhnlich lange in der Phase II der klinischen Entwicklung befunden. Bayer wollte das Präparat nach dem Jahr 2005 auf den Markt bringen. Die Aktie legte am Morgen um 1 Prozent auf 21,21 Euro zu, während der DAX 0,35 Prozent auf 3.881,55 Punkte gewann.

Die DZ Bank hatte in einer Studie die Spitzenumsatzprognose des Präparats auf 400 Millionen Euro veranschlagt. Das Ende des Forschungsprojektes ist ein weiterer Rückschlag für das Pharmageschäft des Konzerns. Vor einer Woche hatten die Leverkusener bei der Präsentation ihrer Halbjahreszahlen insbesondere mit der Entwicklung ihres Pharmageschäfts enttäuscht.

PHARMAPIPELINE 'NICHT GERADE BREIT GEFÄCHERT'

So waren die Umsätze mit dem Potenzmittel Levitra im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurück geblieben, und das Breitbandantibiotikum Cipro gerät im Wettbewerb mit wirkstoffgleichen Präparaten nach dem Patentablauf in den USA verstärkt unter Druck. Seit dem Lipobay-Debakel gilt das Pharmageschäft als Dauerbaustelle. Für die Gesundheitsparte geht der Konzern 2004 von einem leichten Umsatzrückgang und einem etwas ausgeprägteren Ergebnisrückgang aus.

Die Pharmapipeline des Konzerns ist nach Einschätzung von HelabaTrust-Analyst Dennis Nacken ohnehin "nicht gerade breit gefächert". Als größte Hoffnungsträger gelten nach Einschätzung von Analysten im Pharmageschäft die Anti-Tumor-Wirkstoffe RAF-Kinase-Inhibitor, die sich in der klinischen Entwicklung befinden. Dabei soll das Tumorwachstum durch die Kombination zweier wichtiger Wirkeigenschaften gegen Krebs gestoppt werden./jha/tav/hi

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