Zwölf Millionen Euro EU-Förderung für Medikamente und Impfstoffe aus gentechnisch veränderten Pflanzen

13.07.2004

Aachen (dpa) - Europäische Wissenschaftler aus elf Ländern wollen im Teamwork Medikamente und Impfstoffe mit Hilfe von gentechnisch veränderten Pflanzen produzieren. Ziel sei es, Wirkstoffe etwa gegen Aids, Diabetes und Tuberkulose preiswert zu gewinnen, teilte das beteiligte Fraunhofer Institut für Molekularbiologie am Montag in Aachen mit. Mit dem Verfahren könnten sehr große Mengen von Arzneien sehr preiswert produziert werden, sagte Molekularbiologe Stefan Schillberg vom Fraunhofer Institut.

Bei dem Verfahren werden Gene für Wirkstoffe isoliert und in eine Pflanze eingebracht. Die genveränderten Pflanzen werden vermehrt und daraus der Wirkstoff für ein Medikament gezogen. Davon sollen vor allem auch Entwicklungsländer einen Nutzen haben. Die EU fördert das Projekt über fünf Jahre mit zwölf Millionen Euro. In bisherigen Versuchen wurden Tabak und Mais als Pharmapflanzen favorisiert, es werden aber weitere Pflanzen geprüft. Mit der Marktreife eines ersten so produzierten Medikamentes rechnen Forscher in drei Jahren.

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