Präsentation neuer Ergebnisse für Arzneistoffe zur Krebstherapie von Antisoma bei der AACR
Der ATTACK-Ansatz richtet sich gegen eine Vielzahl von Tumoren
Die erste Präsentation von Daten aus dem ATTACK-Programm (Anti-tumour Therapy with Targeting Antibodies and CytoKines, Tumortherapie mit zielgerichteten Antikörpern und Zytokinen) wird eine starke Antitumor-Wirkung bei einer ganzen Reihe von Tumormodellen nachweisen.
Der ATTACK-Wirkstoff BC1-IL12 bremste das Wachstum von menschlichen Hautkrebs-, Prostata- und Colonkarzinom-Heterotransplantaten in Mäusen signifikant. In einem Modell für metastasierenden (streuenden) Lungenkrebs war der Tumorbefall der Lungenoberflächen mit dem Arzneistoff im Vergleich zur Kontrolle um 99% geringer.
BC1-IL12 ist eine Kombination des gegen Tumorzellen gerichteten Antikörpers BC1 mit dem Zytokin IL12. Klinische Studien haben verdeutlicht, dass IL12 bei alleiniger Verabreichung starke tumorhemmende Wirkungen zeigt, die jedoch von Nebenwirkungen überschattet werden. Durch die Verbindung des Zytokins mit dem Antikörper BC1 sollen diese unerwünschten Begleiterscheinungen verhindert werden, indem IL12 spezifisch zu den Tumorzellen transportiert wird. Der Arzneistoff wird gemeinschaftlich von Antisoma und dem EMD Lexigen Forschungszentrum entwickelt, dessen Wissenschaftler die Ergebnisse vorstellen werden.
Positive Daten aus Tierversuchen für den zweiten Arzneistoff für zielgerichtete Apoptose
Die Wissenschaftler aus den Labors von Antisoma werden morgen berichten, dass der Arzneistoff huHMFG1-huDNaseI, der zielgerichtet Apoptose auslöst, das Tumorwachstum in Mäusen verlangsamt. In einem Heterotransplantatmodell eines menschlichen Blasenkarzinoms wurde das Tumorwachstum durch den Arzneistoff um fast das Dreifache gebremst. Bei HuHMFG1-huDNaseI handelt es sich um ein Fusionsprotein, bestehend aus zwei Komponenten: einem gegen Tumorzellen gerichteten Antikörper, der dafür sorgt, dass der Arzneistoff speziell von Tumorzellen internalisiert wird, sowie einem Enzym, das die DNA dieser Zellen aufspaltet. Durch die so verursachten Schäden wird in diesen Zellen gezielt Apoptose ausgelöst (der programmierte Zelltod).
Vor Kurzem wurden bereits für einen ähnlichen Arzneistoff von Antisoma mit der Bezeichnung AS1406 (huHMFG1-RNase), der Tumorzellen mithilfe des Enzyms RNase abtötet, positive Ergebnisse berichtet. Die neuen Ergebnisse mit DNase unterstreichen das Potenzial der zielgerichteten Apoptose im Hinblick auf die Herstellung mehrerer Arzneistoffe für die klinische Entwicklung auf der Grundlage unterschiedlicher Kombinationen von Antikörpern und Enzymen.
Telomerase-Inhibitoren zeigen spezifische antineoplastische Wirkung
Prof. Stephen Neidle von der Londoner School of Pharmacy präsentierte gestern die neuesten Ergebnisse aus dem Programm der Telomerase-Inhibitoren, die in seinem Labor entwickelt wurden und für die Antisoma im Jahr 2003 eine Lizenz von Cancer Research UK erhielt. Er berichtete von Studien, die verdeutlichten, dass der aktuell führende Kandidat das Wachstum von menschlichen Prostatakarzinomzellen hemmt, ohne gesunde Zellen zu schädigen. Er wies darüber hinaus nach, dass die in seinem Labor entwickelten Wirkstoffe über einen Aktionsmechanismus verfügen, der sich deutlich von anderen Krebstherapie-Ansätzen unterscheidet und auf der Hemmung der Telomerase-Funktion basiert.
Weitere Präsentationen
Die beiden anderen Programme von Antisoma, die bei der AACR vorgestellt werden, sind AS1404 (DMXAA) und 90Y-huHMFG1.
Glyn Edwards, CEO von Antisoma, sagte: "Unsere fünf Präsentationen bei der AACR führen den Fortschritt vor Augen, den wir bei der Vorbereitung weiterer Arzneistoffe für die klinische Entwicklung erzielen konnten, und verdeutlichen den Wert viel versprechender Ansätze zur Tumortherapie in unserem präklinischen Portfolio."
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Themenwelt Antikörper
Antikörper sind spezialisierte Moleküle unseres Immunsystems, die gezielt Krankheitserreger oder körperfremde Substanzen erkennen und neutralisieren können. Die Antikörperforschung in Biotech und Pharma hat dieses natürliche Abwehrpotenzial erkannt und arbeitet intensiv daran, es therapeutisch nutzbar zu machen. Von monoklonalen Antikörpern, die gegen Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, bis hin zu Antikörper-Drug-Konjugaten, die Medikamente gezielt zu Krankheitszellen transportieren – die Möglichkeiten sind enorm.
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