Bayer schließt Forschungszentrum in Japan
(dpa) - Nach der erfolglosen Partnersuche für die krisengeschüttelte Pharmasparte dampft der Bayer-Konzern seine ausländischen Forschungsaktivitäten ein. Das Forschungszentrum im japanischen Kyoto mit derzeit 75 Mitarbeitern werde geschlossen, teilte die Bayer AG am Donnerstag in Leverkusen mit.
Die bisher dort angesiedelte Urologie-Forschung soll im ersten Halbjahr 2004 in das Hauptquartier der Pharmasparte nach Wuppertal verlagert werden. In den Jahren 2002 bis 2006 will Bayer nach früheren Angaben seine Pharmakosten dauerhaft um mehr als 650 Millionen Euro senken.
In den USA strafft der angeschlagene Chemie- und Pharmakonzern seine Forschungstätigkeit. Dadurch fielen in Berkeley rund 190 Arbeitsplätze weg. Die Biotechnologie-Forschungsprojekte würden an dem zweiten US-Standort West Haven oder in Wuppertal fortgeführt, sofern sie weiterhin zu den Schwerpunktgebieten der Pharmasparte gehörten. Für andere Projekte suche man Lizenzpartner. In Berkeley verblieben aber 1500 Mitarbeiter, die sich mit dem Bluterkrankheit- Medikament Kogenate und der Nukleinsäure-Diagnostik beschäftigen.
Der umsatzstarke Cholesterinsenker Lipobay brachte 2001 nicht nur die Pharmasparte, sondern den gesamten Konzern unter Druck. Bayer nahm damals das Medikament vom Markt. Es wurde weltweit mit dem Tod von etwa 100 Menschen in Verbindung gebracht. Der Konzern stellte die Pharmasparte auf den Prüfstand und suchte ergebnislos nach einem Partner. Der Anspruch, im Pharmageschäft mit an der Weltspitze zu agieren, wurde fallen gelassen. Die Sparte soll unter den wichtigen europäischen mittelgroßen Pharma-Anbietern positioniert werden.
In Wuppertal sind nach Konzernangaben rund 2850 Mitarbeiter in der Pharmaforschung und -produktion von Bayer beschäftigt. Dort seien bereits mehrere hundert Arbeitsplätze abgebaut worden. Ein Aufstocken der Mitarbeiterzahl sei gegenwärtig nicht vorgesehen.
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