Britisches unabhängiges Expertengremium legt Bericht zu genetisch veränderten Pflanzen vor
Die britische Regierung hat im Mai 2002 eine Studie in Auftrag gegeben, die den jetzigen Stand der Wissenschaft im Bereich der genetisch veränderten Pflanzen untersuchen soll. Ein unabhängiges, 26-köpfiges Expertengremium unter der Leitung von Professor David King (Wissenschaftsberater der britischen Regierung) nahm die Themen unter die Lupe, die das breite Publikum am meisten beschäftigen: Gesundheit, Sicherheit, landwirtschaftlicher Nutzen, Umweltschädlichkeit. Der fertige Bericht steht jetzt der Öffentlichkeit für eine Debatte zur Verfügung.
Der Bericht konzentriert sich hauptsächlich auf Fragen wie Nahrungsmittel-, Pflanzen- und Futtermittelsicherheit, die Auswirkung von transgenen Pflanzen auf die Umwelt und die Möglichkeit der Übertragung von eingebauten Genen auf andere Organismen. Es wurden 17 Fragenkomplexe identifiziert und untersucht. Nach derzeitigem Wissensstand, so der Bericht, hat der Verzehr von genetisch veränderten Pflanzen keine Auswirkungen auf die menschliche oder tierische Gesundheit. Da jedoch bisher nur Kartoffeln, Mais, Sojabohnen und Raps in größeren Mengen angebaut wurden, könne man diese Aussage nicht auf alle transgene Pflanzen ausweiten. Weitere Untersuchungen und neue Technologien zur Sicherheitsüberprüfung von Lebensmittel seien unbedingt notwendig. Das gleiche gelte für die befürchtete unkontrollierte Ausbreitung von transgenen Pflanzen, die resistent gegen Herbizide sind. Nach dem jetzigen Stand sei es sehr unwahrscheinlich, daß diese neuen Sorten den natürlichen Artenreichtum bedrohten, oder sich zu neuem "Unkraut" entwickelten. Um so größer jedoch die Anzahl transgener Pflanzen werde, desto komplexer und schwieriger werde sich auch diese Fragestellung erweisen. Neue Langzeit-Studien seien notwendig.
Der vom Expertengremium vorgelegte Bericht nennt auch die Gebiete, auf die sich die wissenschaftliche Forschung weiterhin konzentrieren muß: Allergologie, Studium der Artenvielfalt von wirtschaftlich genutztem Land, Gefahr und Folgen von Erbgutveränderungen. Die Schlussfolgerungen und Erkenntnisse des Gremiums werden der britischen Regierung helfen, ihre Politik in Hinsicht auf transgene Pflanzen zu formulieren. Verbraucher, Wissenschaftler und das breite Öffentlichkeit sind bis Mitte Oktober zu einer Debatte über den neuen Bericht eingeladen.
Weitere Informationen
Der Bericht über Pflanzen-Gentechnologie und ihren Folgen "The GM Science Review", kann unter http://www.gmsciencedebate.org.uk heruntergeladen werden. Die Seite bietet auch eine komplette Liste der Gremiumsmitglieder und Informationen über die öffentliche Debatte über GM Pflanzen.
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