Human Brain Proteome Project startet: Erforschung von Alzheimer, Parkinson, Alterung
Standards und Aufgaben festgelegt - Proteine als Marker von Erkrankungen
Gleiche Proben für alle zur Standardisierung
Die Analyse des menschlichen Gehirnproteoms beginnt sofort im Anschluss an den Workshop mit der Akquisition und Verteilung geeigneter Proben und der Identifizierung gehirnspezifischer Proteine. Das Hauptaugenmerk wird auf dem Alterungsprozess, der Alzheimer- und der Parkinson-Erkrankung liegen, wobei die Forscher sowohl die betroffenen Gehirnregionen als auch die Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit untersuchen werden. Als Pilotprojekt erhalten alle teilnehmenden Gruppen Gehirnproben von Mäusen dreier verschiedener Altersgruppen, anhand derer eine quantitative Proteomanalyse standardisiert werden soll. Beim Workshop haben die Forscher in Anlehnung an internationale Standardisierungsprogramme wie z.B. das Brain-Net Europe und der HUPO Standardisierungsinitiative Empfehlungen für Probenbehandlung, Methoden und Datenformate formuliert. Mit Firmenvertretern diskutierten sie Einbindungsmöglichkeiten der Industrie in das HBPP. Außerdem bildeten sie fünf Komitees (Executive Committee, Specimen Collection and Handling Committee, Technology Platforms and Standardisation Committee, Database and Bioinformatics, Training and Education Committee).
Wissen um die Gene reicht nicht aus
"Das Wissen um die Gene des Menschen allein reicht nicht aus, um die komplexen Vorgänge in den Zellen z. B. beim Alterungsprozess oder neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer zu verstehen", erläutert Prof. Dr. Helmut E. Meyer. Denn was genau aus den Genen abgelesen wird, welche Proteine gebildet werden, hängt nicht allein vom genetischen Bauplan ab. Viele Proteine sind sogar noch unbekannt. Einer der vielversprechendsten Ansätze für die Diagnostik und Therapie von Krankheiten ist daher die Analyse aller Proteine (Proteom) einer Zelle oder eines Gewebes und der Vergleich zwischen gesundem und erkranktem Zustand. Durch diese Inventarisierung hoffen die Forscher z. B. Biomarker für frühe Erkrankungsstadien erkennen zu können: So könnten z. B. bestimmte Proteine bei Alzheimerpatienten häufiger oder in anderer Form vorkommen als beim Gesunden und so schon vor dem Auftreten von Symptomen als Warnsignal dienen.
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Diese Produkte könnten Sie interessieren
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Verwandte Inhalte finden Sie in den Themenwelten
Themenwelt Diagnostik
Die Diagnostik ist das Herzstück der modernen Medizin und bildet in der Biotech- und Pharmabranche eine entscheidende Schnittstelle zwischen Forschung und Patientenversorgung. Sie ermöglicht nicht nur die frühzeitige Erkennung und Überwachung von Krankheiten, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der individualisierten Medizin, indem sie gezielte Therapien basierend auf der genetischen und molekularen Signatur eines Individuums ermöglicht.
Themenwelt Diagnostik
Die Diagnostik ist das Herzstück der modernen Medizin und bildet in der Biotech- und Pharmabranche eine entscheidende Schnittstelle zwischen Forschung und Patientenversorgung. Sie ermöglicht nicht nur die frühzeitige Erkennung und Überwachung von Krankheiten, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der individualisierten Medizin, indem sie gezielte Therapien basierend auf der genetischen und molekularen Signatur eines Individuums ermöglicht.