Boehringer Ingelheim warnt vor Verkürzung des Patentschutzes

31.01.2003

MAINZ (dpa-AFX) - Vor einer Verkürzung der Patentlaufzeiten für Medikamente hat der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim gewarnt. Derzeit betrage der Patentschutz 20 Jahre, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH und Co KG, Ulrich Pitkamin, am Dienstagabend im Mainzer Presse Club. Allein für die Forschung würden 10 bis 12 Jahre gebraucht, so dass nur etwa acht Jahre Zeit blieben, um die Kosten wieder herein zu holen.

Die Entwicklung eines Medikaments kostet nach Angaben Pitkamins 800 Millionen Euro. Da stelle sich die Frage, wie dies finanziert werden kann. Nach Ablauf des Patentschutzes können die Arzneimittel von anderen Firmen als so genannte Generika wesentlich günstiger angeboten werden.

Boehringer Ingelheim will für seine neuen Medikamente europaweit den gleichen Preis durchsetzen, um sich gegen billige Reimporte zu schützen. "Deutschland war früher ein Hochpreisland. Das ist heute nicht mehr der Fall." Die bisher üblichen Preisunterschiede in Europa hätten dazu geführt, dass Konkurrenzfirmen deutsche Arzneimittel im Ausland billig einkaufen und nach Deutschland zurück transportieren könnten. Dadurch gingen den forschenden Pharmafirmen Marktanteile verloren. Diese Praxis sei gerichtlich nicht zu stoppen, sagte Pitkamin.

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