Grenzenlos gründen
Teams der 100-Tage-MedTech Startup School 2017 präsentierten ihre Ideen
Die zehn Teams hatten im Juli 2017 ihr 100-tägiges Innovationstraining an der MedTech Startup School gestartet. Die jungen Forscher aus den unterschiedlichsten Branchen lernten von Anwälten, Wirtschaftsexperten, Wissenschaftlern und Ärzten, worauf es bei einem guten Geschäftsmodell ankommt und wie ein Start-up funktioniert. Die Teams präsentierten die ausgearbeiteten Ideen vor einem hochkarätigen Publikum aus Wirtschaft und Forschung. Die „Juroren“ durften mit einem „Glückscent“ ihren jeweiligen Favoriten auszeichnen.
Die meisten Stimmen erhielt in diesem Jahr „Prometheus Science“. Dieses Team stellte eine Open-Source-Plattform für die Entwicklung von technischem Equipment vor. Auf der Plattform sollen Daten, Entwürfe und Designstudien eingestellt werden, um mittels Schwarmintelligenz den teuren und aufwändigen Entwicklungsprozess für Labortechnik abzulösen. Das erste Produkt, das so entwickelt wurde, ist das All-in-one Biotech-Labor „FlyPi“ für die Untersuchung und Detektion von Parasiten im Blut. Den zweiten Platz belegte das Team „Elastigenics“, das Elastin-spezifische Antikörper und mit einem speziellen Wirkstoff beladene Nanopartikel kombiniert. Ziel dieser therapeutischen Wirkstoffe ist es, das lebensnotwendige Elastin, das beispielsweise für die Dehnungsfähigkeit von Blutgefäßen verantwortlich ist und sich alterungsbedingt reduziert, wiederherzustellen. Als Dritter wurde „PlasPatch“ für die Entwicklung eines mobilen Gerätes zur Herstellung eines innovativen Plasma-Pflasters belohnt. Mit Hilfe der „Cold-Atmospheric-Plasma-Technologie“ kann PlasPatch das Material zur Versorgung von chronischen Wunden beim Patienten zu Hause produzieren.
Sämtliche Teams zeichneten sich durch ausgeprägte Interdisziplinarität aus. Erst durch die Zusammenarbeit von Biologen und Medizinern, Informatikern und Ingenieuren entstanden überzeugende Innovationen. Das begeisterte auch den Mit-Initiator der MedTech Startup School, Dr. Christoph Zrenner von der Universitätsklinik Tübingen: „Die Startup School ist bereits in ihrem dritten Jahr ein etabliertes Instrument zur Realisierung von Innovationen geworden. Mich freut besonders, dass man jetzt schon die Früchte der vergangenen Jahre ernten kann.“ Denn mehrere Projekte, die in den ersten beiden Jahren präsentiert worden waren, konnten bereits Finanzierungen und Investitionen einwerben. Dr. Verena Grimm, Projektmanagerin bei der BioRegio STERN Management GmbH, war von der Internationalität des Wettbewerbs beeindruckt: „Die MedTech Startup School gehört inzwischen zu den bedeutendsten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland. Die internationale Zusammensetzung der Teams beweist, dass sich das längst über die nationalen Grenzen hinaus herumgesprochen hat.“
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