Supply Chains erfolgskritisch für die Transformation der Life Sciences-Branche

Branche braucht schnelle Fortschritte, um Rückstand in der Digitalisierung aufzuholen

22.06.2017 - Deutschland

Angesichts des unaufhörlich steigenden Bedarfs und Kostendrucks im Life Sciences-Sektor könnten fortschrittliche Lieferketten eine entscheidende Rolle in der erfolgreichen Transformation der Branche spielen, so das Ergebnis einer neuen Studie von DHL. Die Studie „Future of Life Sciences and Healthcare Logistics‘ (‚Zukunft der Life Sciences und Healthcare-Logistik‘) zeigt auf, dass sich die Branche dringend neu aufstellen muss, um mit den sich verändernden Bedürfnissen von Patienten und neuen Technologieentwicklungen Schritt zu halten. Aktuell liegt die Branche im Industry Digitalization Index des McKinsey Global Institutes unter den 20 Prozent der Industriesektoren mit dem geringsten Digitalisierungsgrad und damit hinter dem öffentlichen Sektor.

„Der Life Sciences und Healthcare-Sektor befindet sich aktuell in einer Phase der Transformation seiner Betriebsmodelle und Logistikketten. Die Branche ist geprägt vom Kostendruck von Regierungen und Regulierungsbehörden, neuem Konsumentenverhalten sowie den Auswirkungen der Digitalisierung“, so Bill Meahl, Chief Commercial Officer, DHL. „DHL hilft Life Sciences und Healthcare-Unternehmen dabei, die richtigen Technologien zur Unterstützung ihrer Kunden und Patienten einzusetzen. Für jene Unternehmen, die technologisch fortgeschrittene Lieferketten nutzen, wird es einen klaren Wettbewerbsvorteil geben, der letztlich den Unterschied zwischen reinem Überleben oder Wachstum ausmachen könnte.“

Die neue DHL-Studie ‚The Future of Life Sciences and Healthcare Logistics‘ gibt Einblicke in wesentliche Branchentrends und verdeutlicht, dass der zunehmend patientenorientierte Ansatz in der Gesundheitsversorgung komplexere, leistungsstärkere und kosteneffektivere Lieferketten erfordert. Sie identifiziert sechs wesentliche Supply-Chain-Trends und -Technologien, die den Unternehmen helfen können, auch in einem Umfeld erfolgreich zu sein, in dem der Bedarf schneller steigt als die Gesundheitsbudgets.

Scott Allison, President Life Sciences and Healthcare bei DHL Customer Solutions & Innovation, sagte: „Die Tragweite der Veränderungen im Life Sciences-Sektor wird zunehmend deutlich. Diagnostik und Behandlungsmethoden verändern sich, Gesundheitsversorger stehen vor neuen Herausforderungen, können aber auch auf neue Technologien zurückgreifen, um diesen zu begegnen. Die neue DHL-Studie beleuchtet grundlegende Veränderungen in der Art und Weise, wie medizinische Produkte und Dienstleistungen produziert, vertrieben und genutzt werden. Dabei wird deutlich, dass Logistikanbieter eine entscheidende Rolle in diesem Transformationsprozess spielen – indem sie kosteneffektive, flexible und reaktionsschnelle Lieferketten für die weltweite Gesundheitsversorgung aufbauen.“

Sechs transformative Trends und Technologien

Advancing Data Analytics (Big Data) gibt Gesundheitsanbietern eine bessere Informationsgrundlage für ihre operativen Entscheidungen, indem sie alle Mitglieder eines Gesundheitssystems miteinander vernetzt und Daten zusammenführt. Das ermöglicht eine bessere Bedarfsplanung und kann helfen, die Life Sciences-Logistik und -Lieferketten kostengünstiger und effizienter zu machen. Technologien auf Basis des Internets der Dinge (Internet of Things - IoT) sorgen für eine größere Transparenz und Vernetzung entlang der Lieferkette bei einer besseren Kontrolle der Vorratsbestände, wodurch Verluste und Verschwendung reduziert werden. Gleichzeitig wird die stärkere Verknüpfung von physischen Produkten und Daten der Branche helfen, Diebstahl und Fälschung noch besser zu bekämpfen.

Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Online- und Homecare-Kanäle entwickeln Hersteller Healthcare On-Demand-Modelle für „medizinische Produkte auf Abruf“. Schätzungen zufolge wird der Online-Pharmamarkt bis 2023 auf 128 Milliarden US-Dollar anwachsen. Vor diesem Hintergrund werden auch die Distributionskanäle grundlegend neu strukturiert, zum Beispiel durch neue Direktbelieferungsmodelle und eine schnellere und flexiblere Zustellung auf der sogenannten letzten Meile. Die Autoren der DHL-Studie zeigen sich zudem überzeugt, dass Life Sciences-Hersteller auch stärker in nachgelagerte Bereiche, vor allem Krankenhäuser, vordringen werden, um eine On-Demand-Lieferung von Geräten zu ermöglichen – von medizinischen Teilen bis zu Chirurgiekits.

Für eine bessere Bedarfsorientierung und Kostenkontrolle entlang der Supply Chain werden die Unternehmen vermehrt auf schnelle und präzise Robotertechnik und Automatisierung setzen. Das wird personelle Ressourcen freisetzen, die ansonsten durch monotone Routineaufgaben wie die Kommissionierung im Lager oder das Sortieren und die Analyse von Laborproben gebunden werden. Auch Technologien wie Augmented Reality werden zum Einsatz kommen, um die Effizienz zu erhöhen. Neue Ansätze der Informationsdarstellung werden die Supply-Chain-Prozesse in vielen Situationen präziser und effizienter machen – von der Auswahl des richtigen Produktes aus den Lagerregalen bis zur Versorgung der medizinischen Teams mit übersichtlichen Patienteninformationen. Der Einsatz neuer Technologien wie des 3D-Drucks wird eine zunehmend individualisierte Herstellung und die Bereitstellung medizinischer Geräte und sogar Arzneimittel auf Abruf ermöglichen. Das führt zu neuen Behandlungsformen und einer Supply-Chain-Transformation mit vermehrter Produktherstellung nahe am Nutzer sowie dezentralen Produktionsnetzwerken.

Die Studie ‚The Future of Life Sciences and Healthcare Logistics‘ gibt Einblicke in die wichtigsten Trends und Technologien im Life Sciences-Sektor und zeigt anhand konkreter Beispiele auf, wie Unternehmen diese effektiv adressieren können. Die Studie ist in englischer Sprache unter dem weiterführenden Link "News Website" auf der rechten Seite online verfügbar.

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