BioVaria Spin-off Awards gehen an Captain T Cell und Provirex

29.05.2017 - Deutschland

Zur 10. BioVaria in München trafen sich mehr als 180 innovative Köpfe aus dem Life-Science-Bereich. Führende Wissenschaftler und ihre Technologietransfer-Partner präsentierten die innovativsten Projekte aus der öffentlichen Forschung Europas. Industrievertreter und Investoren kamen aus aller Welt, um diese kennenzulernen und Möglichkeiten für Partner­schaften und Kooperationen auszuloten. Das gemeinsame Ziel: akademische Innovationen in medizinisch nützliche Anwendungen zu übertragen.

Insgesamt wurden 53 kommerziell attraktive Projekte von 50 europäischen Forschungsreinrichtungen und Universitäten vorgestellt, u. a. innovative Ansätze in den Bereichen Neurologie, Gentherapie, Onkologie, Infektionen und Stoffwechsel.

Anlässlich ihres 10. Geburtstages umfasste die BioVaria diesmal zwei Tage. So gab es zusätzlichen Raum für ein erweitertes Spin-off Panel und Keynotes zum Trendthema „Digital Health“.

10 ausgewählte Spin-offs nahmen an dem interaktiven Panel teil. Das Berliner Start-up Captain T Cell konnte hinsichtlich Technologie, Geschäftsmodell und Präsentation besonders überzeugen und wurde von der Jury aus Life-Science-Investoren und -Managern zum Gewinner gekürt. Die Ausgründung aus dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) entwickelt einen neuen Ansatz zur Immuntherapie von Krebs. Ihr Ziel ist es, eine Plattform zur Herstellung personalisierter, krebsspezifischer T-Zell-Rezeptoren zu schaffen. Mit Hilfe dieser Rezeptoren könnten körpereigene T-Zellen, sogenannte ‚Killer-Zellen‘, Krebszellen im Körper von Patienten finden und gezielt vernichten. Der Preis beinhaltet neben EUR 1.000 auch ein Ticket für das 17. Annual Biotech in Europe Forum for Global Partnering & Investment.

Der BioVaria-Publikumspreis, ein weiteres Ticket für das Annual Biotech in Europe Forum, ging an Provirex, ein Ausgründungsvorhaben aus dem Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI). Das Team verfolgt einen bahnbrechenden Ansatz zur Therapie von HIV. Mit Hilfe einer Designer-Rekombinase wird das Virus spezifisch aus dem Genom infizierter Zellen entfernt, ohne die Wirtszelle zu schädigen. Anders als bei verfügbaren Behandlungsstrategien gegen HIV, würde damit das Virus tatsächlich beseitigt – nicht „nur“ in Schach gehalten. Beide Preise wurden von Sachs Associates gestiftet.

Ein weiteres Highlight dieses Jahres waren die Keynotes: Bart de Witte, Director Digital Health DACH bei IBM und Prof. Dr. med. Dr. phil. Torsten Haferlach, MLL Münchner Leukämielabor GmbH, gaben Einblicke in ihre Kollaboration. Dabei wurde deutlich, welches Potenzial kognitive Computertools haben, u. a. für die Entwicklung neuer Krebstherapien und die personalisierte Medizin.

Die nächste BioVaria wird am 24. April 2018 in München stattfinden.

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