Neues Projekt nutzt Bakterien und Reststoffe um Hochleistungsklebstoffe herzustellen
Projektkoordinatorin Birgit Lewandowski von der FRITZMEIER Umwelttechnik GmbH & Co. KG erklärt das Reststoffkonzept: „Im Gegensatz zu herkömmlichen erdölbasierten Klebstoffen nutzen wir biogene Reststoffe und verwenden mikrobiologische Prozesse, um unser Ausgangsmaterial Polyhydroxybuttersäure (PHB) herzustellen. Als Nährmedium für Bakterien dienen Reststoffe, denn uns ist wichtig, dass keine potentiellen Nahrungsmittel verwendet werden.“ Da reines PHB nur über eine geringe Klebekraft verfügt, werden anschließend weitere, vorzugsweise biobasierte Polymere beigemischt, bzw. das PHB wird chemisch modifiziert. Insgesamt möchte das Projektteam Klebstoffe entwickeln, die nicht nur biobasiert sind, sondern auch in der Umwelt schnell und schadstofffrei abgebaut werden können.
Auf die neuen PHB-Klebstoffe wartet eine Vielzahl von Anwendungen. In Form von Schmelz- oder Flüssigklebstoffen sollen verschiedene Substrate wie z.B. Holz, Metall, Glas und Papier/Pappe verklebt werden können. Durch Modifikationen der Klebstoffe können spezifische Materialanforderungen und Kundenwünsche berücksichtigt werden. Das Projektteam möchte beispielsweise Haftschmelzklebstoffe für Etiketten formulieren, die beim Klebeprozess beschichtet werden (z.B. Flaschenetikettierung von PET-Flaschen), oder zur Verklebung von Trittschalldämmmaterialien unter Laminatböden. Außerdem sollen Lösemittelklebstoffe formuliert werden, die in der Schaumpolsterherstellung verwendet werden.
Das Projekt „PHB-Klebstoffe“ wurde innerhalb des Kooperationsnetzwerks „BioPlastik“ angestoßen, das die IBB Netzwerk GmbH vor gut drei Jahren initiiert hat. Projektpartner sind FRITZMEIER Umwelttechnik GmbH & Co. KG, Jowat SE, Unavera ChemLab GmbH sowie das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Das Projekt wird für drei Jahre im Rahmen der Fördermaßnahme „KMU-innovativ“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
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