Zwischen niedrig und hoch - welches Schadenspotenzial besitzen einzelne Pyrrolizidinalkaloide?
Forschungsprojekt zur Untersuchung der toxischen Potenz einzelner nahrungsrelevanter Pyrrolizidinalkaloide
fancycrave1, pixabay.com, CC0
Im Fokus des dreijährigen DFG-Forschungsprojekts „Untersuchungen zur hepatotoxischen und genotoxischen Potenz sowie zur Metabolisierung nahrungsrelevanter Pyrrolizidinalkaloide“ steht die Erforschung des Zusammenhangs zwischen der Metabolisierung einzelner PA im Organismus und ihrer toxikologischen Potenz. Hintergrund ist die allgemeine Annahme, dass PA als solche chemisch inaktiv sind und ihre Toxizität erst durch die metabolische Aktivierung erhalten. Ziel der Forschung ist es, nach der Identifizierung von Stoffwechselprodukten zu verstehen, weshalb einige PA durch die Metabolisierung im Organismus toxischer wirken als andere. Dazu werden im Rahmen des Projektes zum einen Daten zum spezifischen Metabolismus der einzelnen PA erhoben. Dies erfolgt, indem die Umwandlung der verschiedenen PA im Reagenzglas (in vitro) in einer Lösung aus Leberzellbestandteilen, welche die für die Metabolisierung zentralen Enzyme enthalten (wissenschaftli ch bekannt als S9 Mix), nachgestellt wird. Die so gewonnenen Stoffwechselprodukte werden mittels Massenspektrometrie in ihre strukturspezifischen Merkmale aufgeschlüsselt. Zum anderen wird ebenfalls in vitro die Toxizität der untersuchten PA in Zellsystemen an unterschiedlichen Endpunkten untersucht. Anhand der gepoolten Daten aus beiden Testreihen wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Struktur-Wirkungs-Beziehung ableiten, die Rückschlüsse auf die Toxizität der unterschiedlichen PA ermöglicht bzw. diese erklärt.
Den Grundstein für das Forschungsprojekt haben BfR-interne Forschungsarbeiten der vergangenen Jahre gelegt. Dazu gehören sowohl grundlegende Untersuchungen zum toxischen Mechanismus einzelner PA auf molekularer Ebene als auch die Entwicklung von Methoden zum Nachweis von PA in verschiedenen Lebensmitteln wie Honig, Tee und Kräutertee sowie in Mehl. Der Einsatz dieser Methoden deckte zum Beispiel unerwartet hohe PA-Gehalte in Tee und Kräutertee auf und erlaubte eine Abschätzung der PA-Gehalte, die Verbraucher durch einzelne Lebensmittel aufnehmen. Erst auf dieser Grundlage konnte das BfR seine Risikobewertung zu PA erstellen.
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