CO2 vernetzt – vom Klimaschädling zum gefragten Rohstoff

29.07.2016 - Deutschland

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat den Antrag auf Förderung des Kooperationsnetzwerks „UseCO2“ bewilligt. Die insgesamt 18 Netzwerkpartner entwickeln biotechnologische und chemisch-physikalische Verfahren, um das durch Industrieprozesse entstehende oder auch in der Luft vorhandene Kohlendioxid (CO2) zu binden und als Ausgangsrohstoff für nachhaltige Produkte zu verwenden. Antragsteller war die Industrielle Biotechnologie Bayern Netzwerk GmbH (IBB Netzwerk GmbH). Die Förderung des Kooperationsnetzwerks erfolgt innerhalb des technologie- und branchenoffenen Förderprogramms für mittelständische Unternehmen, dem „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM).

Die Partner haben die IBB Netzwerk GmbH mit der Koordination und dem Management des bewilligten ZIM-Kooperationsnetzwerks „UseCO2“ beauftragt. Ihr Geschäftsführer, Prof. Dr. Haralabos Zorbas, fasst die Ziele von „UseCO2“ zusammen: „Die Partner forschen an Methoden, in denen sie CO2 als nahezu unendliche Kohlenstoffquelle zur Produktion von Chemikalien und chemischen Bausteinen einsetzen. Ausgehend von diesen Basiskomponenten können anschließend sehr viele heute gebräuchliche Alltagsgegenstände gewonnen werden; dazu zählen unter anderem Kunststoffe, synthetische Kleidung, Reinigungsmittel, Schmierstoffe, Farben, Kosmetika, Arzneimittel sowie Energiespeicher- und Kraftstoffe.“

Um Kohlendioxid nutzbar zu machen, also um es zum Beispiel zu den vielseitig einsetzbaren Basischemikalien Methan oder Methanol umzuwandeln, wird eine verhältnismäßig große Energiemenge benötigt. Diese Herausforderung nehmen die „UseCO2“-Partner an und arbeiten daran, wirtschaftliche und gleichzeitig umweltfreundliche Lösungen zu finden.

Das ZIM-Kooperationsnetzwerk „UseCO2“ umfasst derzeit acht kleine und mittelständische Unternehmen, fünf Forschungseinrichtungen sowie fünf Großindustrien der Chemie-, Biotech-, Schmierstoff- und Automobilbranche. Die BMWi-Förderung für das Netzwerkmanagement gilt zunächst für ein Jahr und beträgt rund 140.000 Euro. Eine Anschlussförderung mit einer Dauer von zwei Jahren ist möglich.

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