Ratiopharm-Mutter Teva mit Gewinneinbruch
Top-Arznei schwächelt
(dpa-AFX) Der Ratiopharm-Mutterkonzern Teva hat sich 2015 mit einem teuren Rechtsstreit und einer geplatzten Übernahme einen herben Gewinnrückgang eingebrockt. Unter dem Strich verdiente der israelische Pharmahersteller mit 1,6 Milliarden US-Dollar (1,4 Mrd Euro) nur noch gut halb so viel wie im Vorjahr, wie er am Donnerstag in Jerusalem mitteilte. Ein Umsatzrückgang vor allem im vierten Quartal und der starke Dollar zogen die Erlöse auch im Gesamtjahr um drei Prozent auf 19,7 Milliarden Dollar nach unten.
Der Einbruch lag nicht zuletzt an Tevas wichtigstem Medikament Copaxone. Der Umsatz mit dem Multiple-Sklerose-Mittel sank im Gesamtjahr um fünf Prozent. Der Konzern hatte die Patienten auf eine andere Dosierung der Arznei umgestellt, die noch bis zum Jahr 2030 Patentschutz genießt. Damit konnte sich das Unternehmen vor Konkurrenz durch Nachahmermedikamente (Generika) schützen.
Bei der Wachmacherpille Provigil gelang dies nicht. Teva zahlte über eine halbe Milliarde Dollar, um eine Sammelklage beizulegen. Die Kläger hatten Teva vorgeworfen, das Aufkommen von Generika-Versionen der Arznei mit wettbewerbsbehindernden Vereinbarungen verzögert zu haben.
Im Herbst kam zudem die geplatzte Übernahme des Konkurrenten Mylan die Israelis teuer zu stehen. Teva hatte sich zunächst kräftig mit Mylan-Aktien eingedeckt, später aber Abstand von dem Geschäft genommen. Der Kurs der Mylan-Aktien sackte daraufhin wieder ab. Die Kursverluste drückten kräftig aufs Ergebnis.
Derzeit ist Teva dabei, die gut 40 Milliarden Dollar schwere Übernahme der Generika-Sparte des Rivalen Allergan abzuschließen. Eine Prognose für das Gesamtjahr wagte das Management daher noch nicht. Im ersten Quartal soll der Umsatz 4,7 bis 4,9 Milliarden Dollar erreichen. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 1,16 und 1,20 Dollar liegen.
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