Brasilien lässt Dengue-Impfstoff zu
(dpa) Das von Hunderttausenden Dengue-Infektionen betroffene Brasilien hat als bisher größtes Land einen Impfstoff gegen das heimtückische Fieber zugelassen. Die Impfung des Stoffs «Dengvaxia» richtet sich an Menschen im Alter von neun bis 45 Jahren und soll gegen vier Dengue-Virusarten schützen. Die nationale Gesundheitsbehörde (Anvisa) des Landes gab am Montag nach jahrelangen Forschungen grünes Licht für den Verkauf des Dengue-Impfstoffes.
Der französische Pharmakonzern Sanofi Pasteur, der ihn produziert, betonte, nach Mexiko und den Philippinen sei Brasilien das dritte Land der Welt, das den Impfstoff zulasse, allein in diesem Jahr gebe es im fünftgrößten Land der Welt 1,4 Millionen Dengue-Fälle. Rund 70 Prozent beträfen Personen, die älter als neun Jahre sind.
In diesem Jahr starben bis Dezember in Brasilien 839 Menschen am Dengue-Virus. Nach Angaben von Sanofi nahmen an der klinischen Studie zur Erprobung des Stoffes weltweit 40 000 Menschen teil. Der Impfstoff soll zwei Drittel aller Dengue-Infektion und 93 Prozent der schweren Infektionen verhindern. Die Krankheit kann unter anderem die Gelenke angreifen, Fieber verursachen und mitunter zum Tode führen.
Das Dengue-Fieber wird von bestimmten Mücken übertragen und breitet sich weltweit aus. Wie nachhaltig der Impfstoff dem entgegenwirken kann, muss sich noch zeigen. Nach der Zulassung vor zwei Wochen in Mexiko hatte sich der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin skeptisch gezeigt: «Das Mittel muss dreimal geimpft werden, und der Impfstoff ist teuer. Die Frage ist, ob sich das arme Länder leisten können.» Zudem sei noch nicht nachgewiesen, ob er gegen alle vier Dengue-Serotypen gut wirke.
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