Schwächelnde Augenmedikamente-Sparte macht Novartis zu schaffen

28.10.2015 - Schweiz

(dpa-AFX) Das schwächelnde Geschäft mit Augenmedikamenten und Kontaktlinsen hat dem Schweizer Pharmakonzern Novartis das dritte Quartal vermiest. Das operative Ergebnis sank um 18 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Auch das Gewinnwachstum in der Nachahmermedikamente-Sparte Sandoz konnte den Rückgang bei Alcon, der Augenheilkunde-Tochter, nicht wettmachen. Zu Handelsbeginn lagen Novartis-Aktien 1,7 Prozent im Minus.

Derzeit werde ein Plan zur "Wachstumsbeschleunigung" bei Alcon entwickelt, schrieb das Unternehmen. Dies solle sich in der Prognose für 2016 widerspiegeln. An der Prognose für das laufende Jahr hält Novartis fest.

Der Quartalsumsatz schrumpfte vor allem wegen der starken US-Währung im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn unterm Strich sackte um 42 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar ab. Als Grund nannte Novartis Rückstellungen für einen Rechtsstreit sowie einen hohen positiven Einmaleffekt, der das Ergebnis im vergangenen Jahr angehoben hatte.

Der Rechtsstreit dreht sich um Betrugsvorwürfe in den USA. Im Juni war bei einem Bundesgericht in Manhattan eine Klage eingereicht worden, derzufolge der Konzern Spezialapotheken dafür bezahlt haben soll, Novartis-Medikamente statt Konkurrenz-Arzneien zu verkaufen. Die Zahlungen seien als Rabatte getarnt worden. Novartis-Chef Joseph Jimenez hatte die Vorwürfe bereits im Juli als unwahr zurückgewiesen.

Jetzt hat der Konzern in dem Streit aber eine grundsätzliche Einigung erzielt. Diese ist noch nicht unter Dach und Fach, hieß von den Schweizern. Sie sehe aber vor, dass Novartis 390 Millionen US-Dollar zahlen würde.

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