Sarkoidose: neue Diagnosemöglichkeit durch Oberflächenmarker
Oberflächenmolekül als neuer Marker
In der aktuellen Studie zeigte das Team um Prof. Loems Ziegler-Heitbrock, dass die Bestimmung eines zusätzlichen Markermoleküls, genannt slan, es erlaubt, die Untergruppen der Monozyten feiner zu definieren. Die Ergebnisse der Wissenschaftler zeigen, dass eine Unterscheidung dieser Untergruppen auch zu einem besseren Verständnis von Krankheiten führen könnte.
Sarkoidose im Visier
So untersuchten Dr. Thomas Hofer und Dr. Marion Frankenberger, Wissenschaftler des Comprehensive Pneumology Center (CPC) am Helmholtz Zentrum München, Blutproben von Probanden mit Sarkoidose. Bei dieser Erkrankung, die besonders oft die Lunge schädigt, bilden sich kleine Knötchen im Gewebe und es findet eine starke Immunreaktion statt. Ihr genauer Ursprung ist bislang unklar, eine Beteiligung von Monozyten gilt aber als gesichert. „Anhand unserer Daten können wir klar unterscheiden, welche Subgruppe der Monozyten wirklich in die Krankheit involviert ist“, erklärt Hofer. „Im Blut der Patienten fanden wir signifikant hohe Zahlen an Monozyten, die positiv für CD16 und negativ für slan waren.“ Diese Zellen könnten eine wichtige Rolle bei dieser Erkrankung spielen.
Rolle auch bei Erkrankung des Gehirns
In fortführenden Arbeiten erkannten die Wissenschaftler zudem, dass das neue diagnostische Werkzeug wohl auch dazu dienen könnte, eine Erkrankung des Gehirns zu untersuchen: „Um die Vorhersagequalität unseres neuen Markers zu testen, untersuchten wir Patienten, die an HDLS leiden, einer Krankheit bei der Nervenzellen des Gehirns zu Grunde gehen,“ sagt Frankenberger. Hier zeigte sich, dass eine Untergruppe, die wir nun genau definieren können (CD16 positiv/slan positiv), kaum im Blut der Patienten vorkommt. Wir vermuten daher, dass diese Zellen für die normale Funktion des Gehirns eine entscheidende Rolle spielen“, so die Co-Autorin.
„Mit unserem neuartigen Ansatz haben wir nun ein neues diagnostisches Tool und wir erwarten, dass es Einfluss auf viele Bereiche der Medizin haben wird“, erklärt Studienleiter Ziegler-Heitbrock. „Wir werden künftig untersuchen, ob uns der neue Marker slan auch bei anderen Krankheiten neue Einblicke liefern kann.“
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