Nobelpreisträger Aziz Sancar: Top-Forscher - allen Widrigkeiten zum Trotz
(dpa) Die Liste seiner wissenschaftlichen Publikationen geht inzwischen über mehr als 300 Din-A4-Seiten. Die ebenfalls lange Reihe seiner Auszeichnungen wird nun vom Nobelpreis gekrönt. Aber der Start ins Forscherleben wurde Aziz Sancar nicht leicht gemacht. Die Eltern des 1946 im anatolischen Savur als siebtes von acht Kindern geborenen Sancar konnten weder lesen noch schreiben. «Aber sie haben ihr Bestes gegeben, damit ihre Kinder Bildung bekommen konnten.»
Sancar war nicht nur ein guter Schüler, sondern auch ein guter Fußballspieler und bekam sogar eine Einladung zum Training der U-18-Nationalmannschaft. «Aber ich war nicht groß genug, um ein herausragender Torwart zu werden, also habe ich mich auf meine Studien konzentriert.» Sancar studiert zunächst Medizin in Istanbul. Später geht er an die Universität des US-Bundesstaats Texas in Dallas, wo der unerfahrene Forscher wieder auf Schwierigkeiten stößt. «Aziz, du hast kein Talent für experimentelle Forschung. Du warst doch ein guter Arzt, mach doch das», sagte ihm ein Studienkollege.
Sancar hörte nicht darauf und wechselte 1982 an die Universität von Chapel Hill in North Carolina. Dort lebt und lehrt er bis heute und setzt sich zudem mit seiner Ehefrau Gwen, die ebenfalls Biochemikerin ist, für die amerikanisch-türkischen Wissenschaftsbeziehungen ein.
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