Pharma- und Biotechunternehmen zählen weltweit zu den besten Aktien

Kein deutsches Unternehmen in den weltweiten Top Ten

28.07.2015 - Deutschland

Unternehmen aus der Pharma- und Biotechbranche gehören zu den erfolgreichsten "Value Creators" für Anleger. Allein vier der zehn weltweit attraktivsten Aktien – gemessen an ihrer durchschnittlichen Aktienrendite (Total Shareholder Return, TSR) – stammen aus dieser Branche. Deutsche Unternehmen sind zwar in einigen der 27 branchenspezifischen Top Ten vertreten, ihre Aktien gehören jedoch nicht zu den weltweit zehn besten insgesamt. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie Value Creation for the Rest of Us der Boston Consulting Group (BCG). Bereits zum 17. Mal in Folge setzt BCG damit die jährliche Reihe Value Creators fort.

"Die erfolgreichsten 'Value Creators' erzielen einen durchschnittlichen jährlichen TSR von etwa 100 Prozent", sagt Frank Plaschke, BCG-Partner und einer der Studienautoren. An der Spitze liegt in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Folge das US-amerikanische Unternehmen Pharmacyclics, das seinen Aktionären einen TSR von 108 Prozent lieferte.

Für die diesjährigen "Value Creators"-Ranglisten wurde der durchschnittliche jährliche TSR von insgesamt 1.982 weltweit agierenden Unternehmen aus 44 Ländern im Zeitraum von 2010 bis 2014 analysiert. Dabei identifizierten die BCG-Experten jeweils die zehn wertschaffendsten Unternehmen branchenübergreifend sowie für Großkonzerne mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 50 Milliarden US-Dollar (sogenannte Large Caps) und für 27 einzelne Branchen.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Der Median des durchschnittlichen jährlichen TSR in den Jahren 2010 bis 2014 für alle 1.982 Unternehmen liegt bei 14,6 Prozent. Bei den 27 Branchenrankings bewegt sich diese Kennzahl zwischen maximal 25 Prozent (bei Mode und Luxusgütern) und einem Negativwert von minus 8 Prozent (Bergbau).
  • Um im obersten Quartil des Rankings vertreten zu sein, musste ein Unternehmen einen jährlichen TSR von mindestens 23,3 Prozent erreichen; um es in die Top Ten zu schaffen, musste der TSR sogar mindestens 69,2 Prozent betragen.
  • Vier der zehn weltweit aus Anlegersicht wertschaffendsten Unternehmen stammen aus der Pharma- und Biotechbranche: Neben dem Spitzenreiter Pharmacyclics sind dies Jazz Pharmaceuticals (Platz 5), Regeneron Pharmaceuticals (Platz 7) und Taro Pharmaceutical Industries (Platz 8). Bei den Large Caps sind es sogar fünf der zehn Top Performer: die US-amerikanischen Unternehmen Actavis, Biogen, Gilead Sciences, Celgene (Plätze 1, 2, 6 und 10) sowie die dänische Novo Nordisk (Platz 7).
  • Deutsche Unternehmen sind nicht unter den weltweiten Top Ten vertreten, dafür aber in einzelnen der insgesamt 27 Branchenrankings. Sartorius steht in der Medizintechnik an der Spitze. Continental liegt bei den Automobilzulieferern auf Platz 8, BMW und Volkswagen belegen unter den Automobilherstellern die Plätze 9 und 10. In der Mode- und Luxusgüterbranche erreicht Hugo Boss immerhin Platz 5, ebenso ProSiebenSat.1 Media in der Medienbranche, während die Hannover Rück unter den Versicherungen sogar als Drittbester abschneidet.

Erfolgsfaktoren für hohe Aktienrendite trotz widriger Bedingungen

"Die Unternehmen, die es in unsere 'Value Creators'-Rangliste geschafft haben, profitieren häufig von besonders günstigen Rahmenbedingungen in ihrer jeweiligen Branche", erklärt Frank Plaschke. "Zum Beispiel lassen sich von einer niedrigen Ausgangsbasis aus schneller hohe Wachstumsraten erzielen, oder es herrscht ein allgemeiner Branchenboom." In der diesjährigen Studie hat BCG deshalb den Fokus auf Unternehmen gelegt, die es selbst unter ungünstigen Rahmenbedingungen geschafft haben, einen sehr guten TSR im Vergleich zu anderen Unternehmen in ihrer Branche zu erzielen.

"Wir haben dabei sechs Schritte identifiziert, die Unternehmen umsetzen können, um herausragenden Ertrag für ihre Anleger zu erzielen", sagt Plaschke. Als besonders bemerkenswerte Beispiele für einen erfolgreichen Transformationsprozess nennt die Studie die dänische Containerschiffsreederei A.P. Møller-Mærsk und den US-amerikanischen Fertighaushersteller PulteGroup. "Beide Unternehmen haben gezeigt, dass auch in einem turbulenten wirtschaftlichen Umfeld die Fokussierung auf eine anlegerorientierte, wertschaffende Unternehmensstrategie möglich ist", sagt Plaschke. "Das Resultat sind nicht nur bessere Finanzkennzahlen und ein höherer TSR im Vergleich zu anderen Unternehmen derselben Branche, sondern auch eine Organisation, die für künftige Herausforderungen optimal aufgestellt ist."

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