Mylan macht bei Abwehr der Teva-Offerte ernst
Stiftung zieht Aktienoption
(dpa-AFX) Der Pharmakonzern Mylan macht ernst im Abwehrkampf um die milliardenschwere Übernahmeofferte durch den israelischen Teva-Konzern. Eine formal unabhängige, aber von Mylan ins Leben gerufene niederländische Stiftung zog am Donnerstag die Option, gut 488 Millionen Vorzugsaktien von Mylan zu erwerben, wie das Unternehmen mitteilte. Damit übt die Stiftung die Kontrolle über die Hälfte des Kapitals aus. Mit dem Schritt macht Mylan es dem Konkurrenten aus Israel deutlich schwerer, doch noch bei dem US-Konzern zu Zuge zu kommen.
Der Übernahmepoker treibt die Manager der Firmen seit Monaten um. Teva bietet umgerechnet rund 82 Dollar je Aktie, insgesamt gut 40 Milliarden Dollar. Zusammen hätten die Unternehmen einen Umsatz von 27 Milliarden Dollar. Mylan wehrt sich unter anderem mit eigenen Übernahmeplänen zum Kauf des irischen Pharmakonzerns Perrigo - zusammen könnten die Unternehmen zu groß für einen Kauf durch Teva sein. Über den Markt hatte sich Teva zuletzt ein Aktienpaket von 4,6 Prozent an Mylan zusammengekauft.
Der Stiftung hatte Mylan Anfang April das Recht eingeräumt, pro umlaufender gewöhnlicher Aktie des Unternehmens je eine Vorzugsaktie zum Preis von 1 Euro-Cent zu erwerben. Die Stiftung hat nach niederländischem Recht keinen Eigentümer. Diese Konstruktionen sind ein zunehmend beliebtes Mittel, um sich gegen Übernahmen zur Wehr zu setzen. Mylan selbst hat seinen operativen Sitz weiter in den USA, hatte aber im Vorjahr aus steuerlichen Gründen den Konzernsitz in die Niederlande verlegt.
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