Suche nach zellulären Biomarkern
Forscher entwickeln Mikrofluidikchip zur Aufreinigung spezifisch zellbindender Biomoleküle
Als Zell-Fänger bieten sich sogenannte Aptamere an, Nukleinsäuremoleküle, die in großer Vielfalt synthetisch hergestellt und mit der sogenannten PCR-Technologie auch vervielfältigt werden können. Um die am besten bindenden Aptamere zu identifizieren, mischen die Forscher die Aptamere mit einer Zellpräparation, waschen die Zellen, um weniger gut bindende Aptamere zu entfernen und vermehren die an den Zellen gebundenen Aptamere mittels PCR. Doch leider hatte sich in früheren Arbeiten der Tübinger Wissenschaftler gezeigt, dass jede Zellpräparation einen gewissen Anteil toter Zellen enthält und Aptamere gerade dort besonders gut aber unspezifisch binden und damit die gesuchten, spezifisch bindenden Fängermoleküle unauffindbar machen.
Die Lösung für dieses zentrale Problem bei der Suche nach zellbindenden Aptameren wurde nun in der Zeitschrift Biomicrofluidics veröffentlicht. Mikrofluidik-Forscher um Britta Hagmeyer und Julia Schütte entwickelten am NMI in einem durch das MWK BW im Programm „Molekulare Bionik Baden-Württemberg“ geförderten Verbundprojekt (weitere Projektpartner: Univ. Tübingen, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, PD Dr. Hans Wendel; Universität Konstanz, Fachbereich Chemie, Prof. Dr. Andreas Marx) einen Mikrofluidikchip, der es ermöglicht, mittels elektrischer Felder ausschließlich vitale Zellen aus einer Zellsuspension zu fischen und festzuhalten, während die Aptamer-Suspension die Zellen umströmt. Nachfolgend werden unspezifisch gebundene Aptamere durch Spülen und mittels eines elektrischen Gleichspannungsfeldes von den Zellen abgezogen. Dadurch wird die so problematische unspezifische Bindung von Aptameren an tote Zellen elegant und wirksam vermieden.
Der am NMI entwickelte Chip samt zugehöriger elektronischer Peripherie und Softwaresteuerung kann nun für die Suche nach spezifisch an Zellbiomarker bindenden Biomolekülen eingesetzt werden und eröffnet damit ein weites Anwendungsspektrum in der zellbiologischen Forschung und insbesondere bei der Suche nach zellulären Biomarkern.
Originalveröffentlichung
Stoll et al., Biomicrofluidics 9, 034111 (2015)
Meistgelesene News
Originalveröffentlichung
Stoll et al., Biomicrofluidics 9, 034111 (2015)
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.