Wirksamere Biopharmazeutika kostengünstig herstellen
Die Entwicklung und Herstellung biotechnologischer Produkte auf Basis von Proteinen, wie etwa Biopharmazeutika, gilt in Forschung und Industrie als besonders anspruchsvoll und ihr tatsächliches Potenzial als noch lange nicht ausgeschöpft. Wichtige Forschungsergebnisse, die im Labor hervorgebracht werden, können nicht zwingend auch unter Produktionsbedingungen erzielt werden. Denn gegenüber dem Labor sind die Stoffe hier weit mehr mechanischen, thermischen und stofflichen Belastungen ausgesetzt, die unter anderem zu einer geringen Ausbeute oder bei Arzneimitteln nicht zur gewünschten Wirkung führen können. Bislang ist nur wenig über die Wirkung einzelner Prozessschritte auf biotechnologische Produkte bekannt. Künftig wird ein an der TU Braunschweig koordiniertes DFG-Schwerpunktprogramm das Verhalten von Proteinen und weiterer komplexer biologischer Systeme in biotechnologischen Prozessen und insbesondere verfahrenstechnische Grundlagen der Produktion von Biopharmazeutika und anderen Protein-basierten Produkten erforschen.
Eine Bearbeitung dieses interdisziplinären Themas sei nur gemeinsam durch Forscher aus den Bereichen Molekular- und Mikrobiologie, Biotechnologie/Bioverfahrenstechnik, Partikeltechnik und Strömungssimulation sowie angrenzenden Fächern wie der Biochemie, thermischen Verfahrenstechnik und Thermodynamik möglich, erklärt Prof. Arno Kwade, Sprecher des neuen Schwerpunktprogramms sowie Vorstandsprecher des Zentrums für Pharmaverfahrenstechnik der TU Braunschweig. „Ziel ist es, die gewonnenen Kenntnisse zur Steigerung der Produktivität biotechnologischer Verfahren zu nutzen und dabei insbesondere die prozessbedingten Verluste bei der Produktwirkung zu reduzieren sowie die Prozesseffizienz zu erhöhen“, erklärt der Programmsprecher und ergänzt: „Ein weiteres Ziel ist, die biotechnologisch hergestellten Produkte wie Biopharmazeutika mittels molekularbiologischer Methoden so zu gestalten, dass diese widerstandsfähiger für die Produktion werden.“
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