Deutscher Krebspreis für Jenaer Stammzellforscher Prof. K. Lenhard Rudolph

23.03.2015 - Deutschland

Im Rahmen des „18th International AEK Cancer Congress“ vom 18. bis 20. März 2015 in Heidelberg wurde der Deutsche Krebspreis 2015 verliehen. In der Kategorie „Experimentelle Forschung“ ging der Preis an Prof. Dr. med. K. Lenhard Rudolph, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena. Mit dem Preis wurden seine herausragenden Forschungsergebnisse geehrt, die sich mit dem Einfluss der Telomere auf die Krebsentstehung und den Alternsprozess beschäftigen.

„Über diese hohe Auszeichnung freue ich mich außerordentlich“, sagte der Jenaer Stammzellforscher Prof. Dr. med. K. Lenhard Rudolph vom Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) anlässlich der Preisverleihung im Rahmen des „18th International AEK Cancer Congress“ in Heidelberg. „Dieser Preis ist uns ein Ansporn, weiter nach den Ursachen für die enge Verknüpfung der Stammzellalterung mit der Entstehung von Krebserkrankungen zu forschen“, unterstreicht Rudolph, „denn wir wollen Therapien entwickeln können, die auf eine Prävention des Krebsrisikos im Alter zielen“.

Der Laudator Professor Matthias Dobbelstein vom Institut für Molekulare Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen würdigte die große Relevanz von Rudolphs Arbeiten für die Forschung und Gesellschaft und hob besonders die Verdienste um die Telomere-Forschung hervor: „Seine Arbeiten haben unser Verständnis zur Rolle der Telomere bei der Krebsentstehung entscheidend beeinflusst“. Die Telomere verkürzen sich mit jeder Zellteilung und begrenzen dadurch die Lebensspanne von Zellen; eigentlich ein Mechanismus, der uns vor Tumorwachstum schützt. Dr. Rudolphs Arbeiten zeigten aber auch eine Kehrseite auf, denn die Verkürzung der Telomere kann im Alter zu chromosomaler Instabilität und Tumorentstehung beitragen.

Der aktuelle Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe um Prof. Rudolph liegt auf dem Gebiet der Stammzellalterung. Adulte Stammzellen sind in fast allen Geweben des Menschen vorhanden und tragen zeitlebens zum Erhalt und zur Regeneration unserer Organe bei. Im Alter kommt es aber - neben dem Verlust des Organerhalts - zu einem exponentiellen Anstieg des Krebsrisikos. Das Altern gilt daher als Hauptrisikofaktor für die Krebsentstehung.

Neueste Forschungsergebnisse deuten auf eine besondere Bedeutung der Stammzellalterung bei der Krebsentstehung hin. „Wir wissen heute, dass Stammzellen im Alter Mutationen anhäufen, denn ihre lange Lebensdauer in unserem Körper birgt auch das Risiko, dass in diesen Zellen Mutationen entstehen“, so Rudolph. Die Anhäufung von Stammzell-Mutationen scheint der Tumorentstehung dabei um Jahre vorauszugehen. „Wodurch der Anstieg von Stammzell-Mutationen im Alter hervorgerufen wird, ist noch weitgehend unbekannt. Wenn wir den ursächlichen Zusammenhang aber verstehen, können wir damit beginnen, präventive Therapien zu entwickeln, die die Entstehung von Krebs im Alter hemmen“.

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