Angeborene lymphoide Zellen lösen Abwehrreaktion von T-Zellen aus

21.08.2014 - Schweiz

Bei einer Entzündung werden vom Körper Stoffe ausgeschüttet, welche die Immunabwehr verstärken. Im Fall einer chronischen Entzündung gerät die Immunantwort jedoch ausser Kontrolle und kann Organschäden verursachen. Jetzt hat eine Forschungsgruppe des Departements Biomedizin der Universität Basel und des Universitäts-Kinderspitals beider Basel aufgedeckt, dass angeborene lymphoide Zellen bei einer Entzündung aktiviert werden und eine Abwehrreaktion durch T-Zellen und B-Zellen auslösen. Das macht die lymphoiden Zellen zu einem wichtigen Ziel für die Behandlung von Infektionen und chronischen Entzündungen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift PNAS publiziert.

University of Basel, Department of Biomedicine

Angeborenen lymphoiden Zellen (ILC3s), die Antigene aufgenommen haben (rot fluoreszierende Partikel).

Angeborenen lymphoiden Zellen (ILCs) sind Abwehrzellen, die lösliche Botenstoffe produzieren und damit die frühe Immunabwehr gegen Viren, Bakterien und Parasiten steuern. Diese Immunzellen kommen in drei Varianten vor, die jeweils unterschiedliche Funktionen ausüben. ILCs der Gruppe 3 (ILC3s) sind darüber hinaus für die Entwicklung von Organen wie Lymphknoten und für die Gewebereparatur wichtig.

ILC3s nehmen Antigen auf und induzieren T Zell-Immunantworten

Die Forschungsgruppe von Prof. Daniela Finke konnte nun nachweisen, dass die ILC3-Immunzellen Antigene aufnehmen und damit sogenannte MHC-Moleküle beladen, die sie auf ihrer Oberfläche tragen. Anschliessend erkennen spezifische T-Zellen diese Antigene auf der Zelloberfläche und lösen eine Immunantwort aus. Wie wichtig die Zusammenarbeit von ILC3 und T-Zellen für die Abwehr ist, wurde in einem Mausmodell deutlich, bei dem die MHC-Moleküle auf den ILC3s fehlten. In diesen Tieren war die Immunantwort von T-Zellen und B-Zellen erheblich eingeschränkt.

Entzündungssignale aktivieren ILC3s

Bisher hatte man angenommen, dass ILC3s die Immunantwort der T-Zellen reduzieren, weil ihnen bestimmte ergänzende Rezeptoren fehlen, welche die T-Zellen zu ihrer vollständigen Aktivierung brauchen. Das Team um Prof. Finke konnte jetzt erstmals zeigen, dass diese wichtigen Ko-Rezeptoren von ILC3s produziert werden, wenn diese durch Entzündungssignale wie zum Beispiel den Botenstoff Interleukin-1β aktiviert werden. Ausserdem produzieren ILC3s dann Faktoren, die eine T-Zellantwort unterstützen.

Die Ergebnisse der Basler Forscher eröffnen neue Wege, um Immunantworten bei Impfungen zu verbessern und krankmachende Immunantworten wie zum Beispiel bei chronischen Entzündungen abzuschwächen.

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