Epigenetisches Enzym steuert Fettbildung
Delphine Duteil
Die Freiburger Forscher zeigten, dass LSD1 Gene steuert, die für die Bildung von Fett entscheidend sind. Sie untersuchten in Zellkultur sowie in Mäusen, wie es sich auswirkt, wenn das epigenetische Enzym gehemmt wird oder nicht vorhanden ist. Die Hemmung des Enzyms blockiert die Entwicklung von Fettzellen. Mäuse, die kein LSD1 produzieren konnten, hatten keinerlei Fettpolster. Das deutet darauf hin, dass LSD1 in Organismen für die Entwicklung von weißem Fett ausschlaggebend ist. Erhöhte Level des Enzyms bei Mäusen förderten die Bildung von Inseln beiger Fettzellen in weißem Fettgewebe. Diese Tiere reagierten stärker auf Kälte-Reize und produzierten schneller beiges Fett. Sie nahmen zudem weniger zu und erkrankten nicht an Diabetes-Typ-2, wenn sie fettreich ernährt wurden.
Erhöhte Mengen von LSD1 regten in Zellkultur die Aktivität von Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, sowie die Wärmebildung an. Die Wissenschaftler stellten fest: LSD1 fördert, dass Gene, die bei Stoffwechselprozessen und der Atmungskette eine Rolle spielen, abgelesen und nach ihren Bauplänen Proteine hergestellt werden. Darüber hinaus wirkt LSD1 in zweifacher Weise mit dem Transkriptionsfaktor „Nuclear respiratory factor 1“ (Nrf1), der wichtige Stoffwechsel-Gene aktiviert, zusammen. Zum einen sorgt LSD1 dafür, dass mehr Nrf1 hergestellt wird. Zum anderen begünstigt es zusammen mit dem Transkriptionsfaktor die mitochondrialen Atmungseigenschaften von Fettzellen.
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