Schlüsseltechnologie Photonik wächst schneller

Biophotonik hilft mit patientennahen und präzisen Diagnoselösungen die medizinische Versorgung flächendeckend zu verbessern

24.02.2014 - Deutschland

Der Schlüsseltechnologie Photonik wird bis 2020 ein langfristiges Wachstum in Höhe des anderthalbfachen des weltweiten BIP prognostiziert. Das  Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und die Branchenverbände SPECTARIS, VDMA und ZVEI rechnen dann mit einem Weltmarkt von 615 Milliarden Euro. Auch für die deutsche Photonikindustrie wird von einem überdurchschnittlichen Wachstum bis 2020 auf dann 44 Milliarden Euro ausgegangen. Nach Umsatzzuwächsen von rund drei Prozent in 2012 und 2013 erwartet die Branche in den kommenden Jahren eine Rückkehr zum Trendwachstum. Prognosen gehen dabei von jährlichen Zuwachsraten in der Größenordnung von fünf bis sechs Prozent aus.

Im Rahmen des Photonik Kongresses kamen in Berlin Politik und Akteure der Branche zusammen. Der Kongress widmete sich den Herausforderungen der Gesellschaft und welche Lösungen die Photonik dafür bietet. Photonik-Lösungen für Mikroelektronikfertigung, die einen Großteil des deutschen Branchenumsatzes ausmachen, gehen an die Grenzen des physikalisch Machbaren. Dieses technische Know-how erweist sich als ein Gewinn für viele weitere Anwendungsbereiche der Photonik. Besonders Potential wird aktuell der Biophotonik zugeschrieben.

Die Photonik mit ihren Schlüsseltechnologien ist Innovationstreiber für Produkte aus den Bereichen der Medizintechnik, Automobilindustrie, Informationstechnik und vieles mehr. Mit Marktanteilen zwischen 10-16 Prozent sind die deutschen Photonikhersteller insbesondere in den Kernbereichen Produktionstechnik, Bildverarbeitung und Messtechnik, Optische Komponenten und Systeme sowie Life Sciences gut aufgestellt. Im Bereich der Life Sciences ermöglicht die Biophotonik mit dem Einsatz von Licht und optischen Technologien in Medizin und Biowissenschaften bessere Diagnose- und Behandlungsverfahren für den Patienten. Die Biophotonik ermöglicht aber nicht nur einen Sprung für die Entwicklungen im medizinischen Bereich, sondern bietet auch wirtschaftliches Potential für den Standort Deutschland. Insbesondere für die optische In-vitro-Diagnostik, Endoskopie und medizinische Laser bieten sich Chancen für die Unternehmen. Die Marktgröße der In-vitro-Diagnostik - die Diagnostik von Proben außerhalb des Körpers - belief sich in 2012 auf 37 Milliarden Euro weltweit. Damit macht sie den vielversprechendsten Bereich der Biophotonik aus.

Der Photonik Kongress zeigte, welche technischen Lösungen gerade der deutsche Mittelstand für die gesellschaftlichen Megatrends wie die fortschreitende Globalisierung, Verknappung von Ressourcen und Gesundheit bereithält. Herausforderungen, die aber auch viele Chancen für die Photonikindustrie am Standort Deutschland bedeuten.  SPECTARIS-Vorstandsmitglied und JENOPTIK-Vorstandsvorsitzender Michael Mertin betonte auf dem Photonik-Kongress den Erfolg der Forschungsförderung für die weltweite Spitzenposition der deutschen Photonik-Industrie in Schlüsselmärkten wie der Halbleiterfertigungstechnologie. Diese Spitzenposition gelte es durch gezielte Förderung weiter auszubauen und in weitere Photonik-Anwendermärkte zu transferieren.

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