Interoperabilität von Systemen wird zur Herausforderung für die Bioinformatik

Aktuelle Marktstudie 'Bioinformatik'

08.10.2002

Frankfurt am Main, 07. Oktober 2002

Der noch recht junge Markt für Bioinformatik birgt ein enormes Wachstumspotenzial. Zu diesem Ergebnis kommt Technical Insights (www.technical-insights.frost.com), ein Geschäftsbereich der internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan, in einer neuen Analyse. Die wichtigsten Impulse für die Branche, die sich vor allem auf die Forschung nach neuen Wirkstoffen konzentriert, gehen vom großen Interesse sowohl von Seiten der Pharmaindustrie als auch reiner IT-Unternehmen aus.

Laut Technical Insights wird die Bioinformatik, eine Kombination aus Informationstechnologie (IT) und Biologie, drei Forschungsfelder stark beeinflussen: die Genomik, die Proteomik und die kombinatorische Chemie für strukturbasiertes Wirkstoffdesign. Angesichts der riesigen Datenmengen, die inzwischen in der Wirkstoffforschung anfallen, gewinnen Bioinformatik-Instrumente und -Technologien zunehmend an Bedeutung.

Datenaufbereitung leicht gemacht

Eine der größten Herausforderungen für die Entwickler besteht bislang darin, die optimale Methode für Organisation, Analyse, Speicherung und Verarbeitung der vorhandenen Daten zu entwerfen. "Hat man die Daten im Computer gespeichert, bedeutet das noch lange nicht, dass sie auch nutzbringend verwertet werden können," so Technical-Insights-Analystin Katherine Austin. "Zu diesem Zweck müssen die Bioinformatiker zunächst die entsprechenden Plattformen liefern. Sind die Daten dann entsprechend aufbereitet, lässt sich der Forschungsprozess dadurch erheblich verkürzen"

Wie findet man die richtigen Targets schnell und effektiv?

Auf diese Weise lassen sich mit Hilfe der Bioinformatik Hunderte von Targets in Form menschlicher Enzyme, Rezeptoren und Ionenkanäle identifizieren. Selbst wenn letztendlich nur zwei oder drei dieser Targets für ein neues Medikament verwertbar sind, hat sich die Investition für das Pharmaunternehmen bereits gelohnt.

In-silico-Forschung: weniger Know-how, mehr Wirkung

Ein zentraler Einsatzbereich der Bioinformatik ist die In-silico-Forschung, die Zuordnung von Genen und ihren Funktionen durch computergestützte Datenbankvergleiche, mit deren Hilfe die Chancen von Wirkstoff-Leads erhöht werden sollen. Gleichzeitig werden auf diese Weise potenzielle Targets, Krankheitsanfälligkeit, Medikamententoxizität und -wirksamkeit sowie individuelle Therapiereaktionen identifiziert und charakterisiert. "Dieser Bereich hat das Potenzial, innerhalb von drei bis fünf Jahren die Wirkstoffforschung zu revolutionieren," meint Austin. "Risiken und Kosten werden erheblich reduziert, und für die Frühstadien der Wirkstoffentwicklung, das heisst für Target-Auswahl und -Validierung, ist deutlich weniger Know-how erforderlich."

Verschiedene Systeme, alle jedoch nutzbar zur gleichen Zeit

Als weiteren erfolgskritischen Faktor nennt Technical Insights die Standardisierung der Technologien. Gelingt dieser Schritt, kann sich daraus eine bahnbrechende Anwendung ergeben - eine Software-Suite, mit deren Hilfe die Forscher aus einem breiten Spektrum von Werkzeugen wählen und unabhängig von Format oder Typus mit jeder erdenklichen Datenbank arbeiten könnten. "Den echten Durchbruch gibt es in dem Moment, wenn unterschiedliche Systeme diverser Hersteller alle auf die gleiche Weise zugänglich werden für das wichtigste Glied in der Kette der rechentechnischen Biologie: den Forscher," prognostiziert Austin.

Datenanalyse ohne Zeitverlust

Eine reibungslose Forschung erfordert ein Instrumentarium, das eine Datenanalyse ohne Zeitverlust ermöglicht, damit die Ergebnisse sofort interpretiert werden können. Dazu müssen entweder verschiedene unabhängige Anwendungen über eine funktionelle standardisierte Schnittstelle verknüpft werden, oder aber es gelingt, ein umfassendes Paket für die Datenbank-übergreifende Suche und Analyse zu entwickeln.

Die Studie "Bioinformatics: Players; Problems; and Processes in Computational Biology (D238)" ist zu beziehen bei Frost & Sullivan Clemensstrasse 9 60487 Frankfurt/Main Tel. 069-77033-12 Fax 069-234566 katja.feick@frost.com

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