Hohe Ozonkonzentration der Luft steigert die Allergenität von Birkenpollen
Die Forscher untersuchten Birkenpollen, die von unterschiedlich Ozon-belasteten Regionen in und um München stammten. Hauttests, die sogenannten Pricktests, bestätigten eindeutig die unterschiedlichen Eigenschaften dieser Pollen. „Wir haben gefunden, dass Pollen unter hohen Ozon-belastungen heftigere Reaktionen bei Hauttestungen zeigten als Pollen mit anderen Standortbedingungen“, sagt Prof. Dr. Carsten Schmidt-Weber, Leiter des Instituts für Allergieforschung am Helmholtz Zentrum München, Lehrstuhlinhaber Molekulare Allergologie und Umweltforschung der Technischen Universität München und Mitglied des Münchner Zentrums für Allergie und Umwelt, welches von beiden Institutionen gemeinsam getragen wird. „Die höhere Konzentration der Allergie auslösenden Faktoren (Allergene) in hoch Ozon-belasteten Gebieten passt zu den verstärkten, entzündlichen Reaktionen, die diese Pollen hervorrufen“, erklärt Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin des Instituts für Umweltmedizin an der Technischen Universität München. „Ozon ist also ein prominenter Umweltfaktor mit einem großen Einfluss auf die Allergenität von Birkenpollen“.
Das Ergebnis der Forschung lässt erwarten, dass in den nächsten Jahrzehnten im Zuge des Klimawandels und der Folge zunehmender Verstädterung die Ozonkonzentrationen ansteigen und damit die Bevölkerung häufiger unter Pollenallergien leiden wird. „Ozon ist ein äußerst wichtiger Faktor, der zu einer Zunahme von Birkenpollenallergien führen wird. Es ist davon auszugehen, dass sich mit der Erhöhung der Temperatur und damit des Ozongehalts der Luft auch die Symptome von Pollenallergien vervielfachen“, erklärt Traidl-Hoffmann. „Allergiker, und die Zahl der davon Betroffenen wird steigen, werden deswegen nicht nur durch längere Blühphasen mit mehr Pollen, sondern auch durch potentere Pollen belastet“.
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