Saudis können auf Wunsch ihr eigenes Erbgut sequenzieren lassen

Zur Bestimmung von Krankheitsursachen innerhalb der Bevölkerung des Königreichs Saudi-Arabien und der arabischen Welt analysieren die King Abdulaziz City for Science and Technology und Life Technologies gemeinsam 100.000 Humangenome

10.12.2013 - Saudi-Arabien

Die King Abdulaziz City for Science and Technology (KACST) und die Life Technologies Corporation kündigen The Saudi Human Genome Program an - ein landesweites Forschungsprojekt zur Untersuchung der genetischen Basis aller Krankheiten im Königreich Saudi-Arabien und im gesamten Nahen Osten. Die Ergebnisse dieser Studie sollen zur bestmöglichen Personalisierung der Gesundheitsversorgung in Saudi-Arabien genutzt werden.

Über ein Netzwerk, dem zunächst 10 Genomzentren aus ganz Saudi-Arabien angehören, sollen im Rahmen des ehrgeizigen Programms mithilfe des DNA-Sequenzierers Ion Proton™ in den kommenden fünf Jahren insgesamt 100.000 Humangenome entschlüsselt werden. Dabei werden sowohl gewöhnliche als auch krankheitsassoziierte Gene untersucht, die ausschließlich in der saudischen Bevölkerung auftreten. Überdies werden in Zukunft fünf weitere Genomzentren entstehen. Die Daten dieser genomischen Variante werden ausführlich analysiert und zur Erstellung einer spezifischen saudischen Datenbank verwendet, auf deren Grundlage die personalisierte Medizin künftig im gesamten Königreich Saudi-Arabien eingeführt werden soll. Hierbei handelt es sich um den bisher umfangreichsten Versuch zur Bestimmung krankheitsverursachender Gene innerhalb der Bevölkerung eines Landes und arabischer Völker.

„Die King Abdulaziz City for Science and Technology hat sich der Entwicklung von herausragenden F&E-Programmen in allen Feldern der Wissenschaft verschrieben", so Dr. Mohammed Bin Ibrahim Al Suwayl, der Präsident der KACST. „Wir verfolgen eine klare Strategie und sind uns bewusst, welchen Stellenwert die Wissenschaft für die Wissensgesellschaft hat. Zudem sind wir davon überzeugt, dass das Saudi Human Genome Program zu einem besseren Verständnis von Gesundheit und Krankheit führen und das Zeitalter der personalisierten Medizin im Königreich Saudi-Arabien einläuten wird. Wir sind der saudischen Führungsriege für ihre Investitionen und ihre Vision sehr dankbar."

Prinz Dr. Turki bin Saud Al Saud, KACST Vice President für Forschungseinrichtungen, erklärte: „Mit dem Saudi Human Genome Program wird das Königreich Saudi-Arabien im Bereich der personalisierten Medizin eine Vorreiterrolle einnehmen und der Bevölkerung verschiedene Mitbestimmungsmöglichkeiten bieten, damit sie im Hinblick auf den Gesundheitsschutz fundierte Entscheidungen treffen kann. Zudem hoffen wir, dass weitere akademische Einrichtungen aus dem internationalen Raum die beeindruckenden Anlagen nutzen werden, die KACST in Kürze in Betrieb nimmt."

Die Entschlüsselung erfolgt mithilfe des halbleiterbasierten DNA-Sequenzierers Ion Proton™ von Life Technologies. Die Instrumente werden an verschiedenen Standorten im Königreich Saudi-Arabien installiert, die allesamt zum Netzwerk der 15 Genomzentren zählen.

„Dies ist ein Programm von außerordentlicher Tragweite, das durch den Ion Proton überhaupt erst möglich wird", so Gregory T. Lucier, der Vorstandsvorsitzende und Chief Executive Officer von Life Technologies. „Zudem ist es ein Beleg für KACSTs Vision, das Königreich Saudi-Arabien mithilfe seiner Genomzentren zu einem weltweit führenden Standort der Genforschung zu machen und die bestmögliche personalisierte Medizin einzuführen. Wir erwarten, dass das Saudi Human Genome Program zahlreichen weiteren Ländern als Beispiel dienen wird, dem sie folgen werden."

Das Enterprise-Genomics-Serviceteam von Life Technologies wird jedes einzelne Zentrum gestalten, entsprechend ausstatten und das Projekt in Form von durchgehenden Lösungen und Services für den operativen Bereich und die Informatik weiter beschleunigen. Mit dieser Fülle an Informationen, die mit dem vollen Einverständnis aller Teilnehmer gesammelt werden, werden Krankenhausärzte künftig auch voreheliche und vorgeburtliche Untersuchungen auf seltene Krankheiten durchführen können, was die präventive Medikation erleichtert und die mit seltenen Fehlbildungen einhergehende emotionale, soziale und wirtschaftliche Belastung reduziert. Darüber hinaus können mithilfe dieser Daten weltweite Bevölkerungsstudien durchgeführt werden, um bevölkerungsspezifische Einflussfaktoren, die zu gewöhnlichen und schädlichen Varianten sowie zu häufigen und seltenen Mutationen führen, besser zu verstehen und zu vergleichen.

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