Mediziner stellt neuen Ansatz gegen Arthrose vor
Er habe die im Januar begonnene Behandlung erst bei drei Patientinnen komplett abgeschlossen, ergänzte Wehling. Zwei hätten derzeit deutlich weniger Schmerzen als zuvor und eine Funktionsverbesserung. In Deutschland leiden nach Angaben der Orthopäden sechs bis acht Millionen Menschen an Arthrose der Gelenke oder der Wirbelsäule.
Bei der neuen Therapie bekommt der Patient zunächst Blut abgenommen. Im Labor werden Arthrose hemmende Gene in die Blutzellen des Patienten eingebracht, worauf laut Wehling binnen eines Tages im Reagenzglas körpereigene Immunstoffe entstehen. Diese Zytokin- Antagonisten und Wachstumsfaktoren würden direkt in das kranke Gelenk gespritzt, erklärte Wehling, der auch Leiter des Arbeitskreises Gentherapie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie ist.
Bisherige Behandlungsmethoden mit Schmerzmitteln oder Kortison als Entzündungshemmer linderten nur die Beschwerden «ohne bei den Ursachen der Arthrose anzusetzen», sagte der Wissenschaftler. Die von einer Düsseldorfer Gruppe um Wehling entwickelte Therapie, deren Erfolge noch in größeren Studien nachgewiesen werden soll, könne mit ihrer lokalen Wirksamkeit möglicherweise auch zur Regeneration des geschädigten Gelenkknorpels beitragen.
Zwar seien seit etwa zwei Jahren auf der Basis von Anti-Zytokin wirkende Medikamente gegen Arthritis auf dem Mark. Hier liegen aber nach Angaben Wehlings wegen der hohen Herstellungspreise die Behandlungskosten für einen Patienten bei jährlich rund 15 000 Euro. Die biotechnische Herstellung, die die Therapie-Kosten auf jährlich rund 3000 Euro verringere, «stellt nicht nur eine ökonomische Alternative dar, sondern ist auch ein medizinischer Fortschritt, weil diese Proteine wirksamer und sicherer sind», ist sich der Wissenschaftler sicher.
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Themenwelt Gentherapie
Genetische Erkrankungen, die einst als unbehandelbar galten, stehen nun im Zentrum innovativer therapeutischer Ansätze. Die Forschung und Entwicklung von Gentherapien in Biotech und Pharma zielen darauf ab, defekte oder fehlende Gene direkt zu korrigieren oder zu ersetzen, um Krankheiten auf molekularer Ebene zu bekämpfen. Dieser revolutionäre Ansatz verspricht nicht nur die Behandlung von Symptomen, sondern die Beseitigung der Krankheitsursache selbst.
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