Promega und BASF entwickeln Alternativmethode zur Erkennung allergieauslösender Substanzen
REACH erfordert Tests auf hautsensibilisierende Wirkung
Bei einer allergischen Hautreaktion laufen verschiedene biochemische Vorgänge ab. Dazu zählt die Bindung einer Substanz an ein hauteigenes Protein sowie eine dadurch ausgelöste Stressreaktion. Beides sind frühe und zuverlässige Indikatoren für ein mögliches Allergiepotenzial der Testsubstanz. Bei der neu entwickelten Zelllinie haben Wissenschaftler des Universitätsklinikums der RWTH Aachen ein Reportergenkonstrukt von Promega so modifiziert, dass Stressreaktionen an ein Lichtsignal gekoppelt werden. Dieses Genkonstrukt wurde dann stabil in eine humane Hautzelllinie eingebaut. Dr. Katarina Bohm, Marketing-Managerin bei Promega: „Unsere Luciferase-Vektoren übersetzen zelluläre Veränderungen in ein lumineszentes Signal. So lassen sich Stressreaktionen in Hautzellen einfach mit unseren Luciferase-Assay-Systemen nachweisen.“ Bei der BASF wurde die neue Zelllinie umfangreich getestet und eine standardisierte Methode entwickelt, mit der das Allergiepotenzial einer Substanz zuverlässig geprüft werden kann.
Bisher musste die hautsensibilisierende Wirkung von Substanzen mit Hilfe von Tierversuchen ermittelt werden. „Kombinieren wir die neue Methode mit zwei weiteren Alternativmethoden zur Untersuchung der Hautsensibilisierung können wir nicht nur die Zahl der Tierversuche deutlich verringern, sondern ein mögliches Allergierisiko auch zuverlässiger als bisher voraussagen“, erklärt Dr. Robert Landsiedel, Forschungsgruppenleiter Kurzzeit-Toxikologie bei der BASF. Die Entwicklung der Methode zum jetzigen Zeitpunkt ist besonders wichtig, da nach der REACH-Verordnung bis 2018 einige tausend Stoffe auf ihre hautsensibilisierende Wirkung geprüft werden müssen. Zudem sind Tierversuche seit März 2013 bei der Entwicklung von kosmetischen Rohstoffen für den europäischen Markt vollständig verboten.
Die Alternativmethode wurde der Europäischen Kommission (European Center for the Validation of Alternative Methods, ECVAM) vorgelegt. Hier wird geprüft, ob sie als Standardmethode für die Sicherheitsforschung in Europa anerkannt werden kann.
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