Hochmoore retten: Wo sich Libelle und Birkhuhn gute Nacht sagen
© Archiv des Naturparks "Erzgebirge/ Vogtland"
„Die erzgebirgischen Moore sind vom Austrocknen bedroht. Und damit auch der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen, die sich in den vergangenen Jahrhunderten an sie angepasst haben“, sagt Ullmann. Schutz suchten hier vor allem Birkhühner, Mooreidechsen, Kreuzottern und an diesen Lebensraum speziell angepasste Libellen- und Schmetterlingsarten. Torfmoose speicherten zudem große Wassermengen und stellten deshalb einen wichtigen Schutz vor Überschwemmungen dar. Moore seien große, natürliche Kohlenstoffspeicher. Trockneten sie aus, entwichen dieses und weitere klimaschädigende Gase in die Atmosphäre und begünstigten den Treibhauseffekt.
In den Mooren der Region Marienberg seien in der Vergangenheit Gräben angelegt worden, um sie forstwirtschaftlich zu nutzen und Torf zu gewinnen. Mit dem Projekt solle jetzt vor allem der Wasserhaushalt der Moore durch den Bau von Dämmen wiederhergestellt werden, um so das Torfwachstum zu unterstützen, sagt Brickwedde. Zur Erfolgskontrolle seien regelmäßige Messungen des Wasserstands vorgesehen. Der gemeinnützige Verein Ametyst aus Plzeň werde die tschechischen Moore in Nordböhmen auf ihren Zustand, ihre Vegetation, ihre Tierwelt und ihre Hydrologie hin untersuchen und daraus ein Maßnahme-Konzept zu ihrer Wiederbelebung ableiten.
Mit Führungen durch die Moorlandschaften sollten Besucher über den aktuellen Stand der Arbeiten informiert werden, so Ullmann. Der Kooperationspartner Ametyst werde die neuen Erkenntnisse und Verfahren in einem Seminar an Studenten weitergeben. Nach Abschluss des Projekts sei eine zweisprachige Konferenz über „Grenzüberschreitenden Moorschutz“ angedacht. Brickwedde: „Der grenzübergreifende Austausch von Erfahrungen und das Durchführen von Maßnahmen zum Wasserrückhalt haben ein großes Potenzial, um den Moorschutz im Erzgebirge weiterzuentwickeln.“
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