Das Nervensterben bei Parkinson aufhalten

Neurologen der Universitätsmedizin Göttingen erforschen neuen Therapieansatz zur Behandlung der Parkinson´schen Erkrankung

20.12.2012 - Deutschland

Die Parkinson’sche Erkrankung ist die häufigste neurodegenerative Bewegungserkrankung des Menschen und tritt im höheren Lebensalter zunehmend auf. Aufgrund der stetig steigenden Anzahl älterer Menschen nimmt auch die Anzahl der Parkinson-Patienten stetig zu. Heutige Therapien können nur die motorischen Symptome wie die Bewegungsarmut oder das Muskelzittern lindern, indem sie den Mangel am Botenstoff Dopamin ausgleichen. Die Ursache kann jedoch noch nicht behandelt werden, sodass weiterhin Nervenzellen im Gehirn absterben, die diesen Botenstoff bilden, und die Erkrankung dadurch weiter voranschreitet.

Forscher aus der Abteilung Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen haben nun zeigen können, dass das Absterben von Nervenzellen im Tiermodell deutlich gebremst werden kann. Diese Erkenntnisse könnten einen neuen Ansatz zur Behandlung von Parkinson liefern.

Eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Paul Lingor konnte bereits in früheren Veröffentlichungen zeigen, dass die Hemmung des Enzyms Rho-Kinase zu einem verbesserten Auswachsen von geschädigten Axonen im zentralen Nervensystem führen kann. Axone sind Nervenfortsätze, die für die Weiterleitung elektrischer Impulse von einer Nervenzelle zur anderen sorgen. Bei Parkinson ist diese Weiterleitung gestört, da mit Fortschreiten der Erkrankung immer mehr Nervenzellen absterben.

Für die aktuelle Studie modellierten die Göttinger Forscher die Parkinson’sche Erkrankung in einem Zellkulturmodell und übertrugen die Ergebnisse in ein Mausmodell der Parkinson’schen Erkrankung. In einer kürzlich von der Arbeitsgruppe veröffentlichten Untersuchung konnten die Wissenschaftler zeigen, dass durch die Hemmung der Rho-Kinase im zentralen Nervensystem der Maus mehr dopaminerge Nervenzellen in der Substantia nigra überleben. In diesem Bereich des Mittelhirns kommt es bei Parkinson zu einen besonders starken Absterben von dopaminergen Nervenzellen.

Originalveröffentlichung

Lars Tönges, Tobias Frank, Lars Tatenhorst, Kim-Ann Saal, Jan-Christoph Koch, Éva Szegö, Mathias Bähr, Jochen H. Weishaupt, Paul Lingor. Inhibition of rho kinase enhances survival of dopaminergic neurons and attenuates axonal loss in a mouse model of Parkinson's disease. Brain. 2012 November; 2/2

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Heiß, kalt, heiß, kalt -
das ist PCR!