Todesfälle nach Hantavirus-Infektionen im Yosemite-Nationalpark
Für Deutschland hatte das Robert Koch-Institut bereits die zuständigen Gesundheitsämter informiert, die die Reiserückkehrer und ihre Begleitung sowie deren Ärzte auf das zwar sehr geringe, aber potenziell lebensbedrohliche Infektionsrisiko hinwiesen.
Ärzte sollten bei der Behandlung und Betreuung von Personen, die sich in den letzten Wochen im Yosemite-Nationalpark aufgehalten haben, differenzialdiagnostisch frühzeitig an Sin-Nombre-Hantavirus denken und eine gezielte virologische Diagnostik veranlassen – hierzu sind die in Deutschland üblichen Hantavirus-Tests geeignet. Wenn entsprechende Symptome vorliegen, kann ein Bluttest die Diagnose sichern. Ohne entsprechende Symptome ist die Durchführung des Tests nicht sinnvoll. In Yosemite infizierte Patienten sollten engmaschig auf die Entwicklung eines HPS überwacht und bei Bedarf umgehend in ein Krankenhaus eingewiesen werden.
Symptome einer Infektion mit dem Sin-Nombre-Hantavirus treten in der Regel zwischen ein und sieben Wochen nach Infektion auf. Als frühe Symptome liegen Müdigkeit, Fieber und Muskelschmerzen fast immer vor. Darüber hinaus kann es auch zu Kopfschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost und Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, kommen. Vier bis zehn Tage nach der ersten Phase der Krankheit können die Symptome von HPS auftreten. Hierzu gehören Husten, Kurzatmigkeit und zunehmende Atembeschwerden. HPS verläuft rasant und kann tödlich sein. Zwischen 1993 und 2009 wurden in den USA insgesamt 510 HPS-Patienten registriert (35 % von ihnen starben), die Fallzahlen schwankten zwischen 11 und 48 pro Jahr.
Eine spezifisch gegen HPS gerichtete Therapie steht nicht zur Verfügung. Aber eine frühzeitige Diagnose und Behandlung auf einer Intensivstation verbessert die Prognose der Erkrankung erheblich. Durch eine intensivmedizinische Behandlung kann insbesondere die Zeit der schweren Atemnot überbrückt werden.
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