Molekulare Signatur der Hantavirus-Infektion beim Menschen entschlüsselt

06.09.2012 - Deutschland

Wissenschaftlern der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Labor Berlin GmbH ist es gelungen, die molekulare Signatur der Viren aufzuklären, die in Deutschland zu immer größeren Ausbrüchen von Hantavirus-Erkrankungen führen.

Diese Erkrankungen betreffen in erster Linie die Nieren und die Lungen. Durch die Ergebnisse der Studie ist es jetzt möglich, die Erbinformation des jeweiligen Virusstammes, der bei einem Patienten nachgewiesen wurde, mit dem neu geschaffenen Register der in Deutschland kursierenden Hantaviren zu vergleichen. „So können wir den Virusstamm eines Patienten genau einem bestimmten Risikogebiet in Deutschland zuordnen, in dem die Infektion erfolgt ist“, erklärt der Virologe Prof. Detlev Krüger, Direktor des Instituts für Medizinische Virologie an der Charité.

Hantaviren werden von bestimmten Mäusearten beherbergt und mit deren Ausscheidungen auf den Menschen übertragen. Die Infektion des Menschen ruft hohes Fieber, Schmerzen und in schweren Fällen Nierenversagen hervor. Während diese Infektion in Deutschland noch vor wenigen Jahren fast unbekannt war, gehört die Hantavirus-Erkrankung mittlerweile zu den fünf häufigsten meldepflichtigen Viruserkrankungen. Bislang wurden dieses Jahr vom Robert-Koch-Institut schon 2216 Krankheitsfälle registriert, so dass das Jahr 2012 bereits zum jetzigen Zeitpunkt ein „Hantavirus-Rekordjahr“ darstellt. Dies erfordert neue Anstrengungen in der Erforschung der Erkrankung, ihrer Verbreitung und des Infektionsrisikos. Durch die Ergebnisse der Studie lassen sich nun die einzelnen Ausbruchsgebiete des Virus und das Risiko einer Infektion von Menschen in den einzelnen Regionen Deutschlands immer präziser definieren und verstehen.

Originalveröffentlichung

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Heiß, kalt, heiß, kalt -
das ist PCR!