Mediziner warnen vor Resistenzen gegen Tuberkulose-Medikamente
(dpa) Bei alarmierend vielen Tuberkulose-Patienten sind die gängigen Medikamente wirkungslos. Die Erreger werden zunehmend resistent, wie Tracy Dalton von der US-Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) und ihr Team auf der Website des Fachblattes «The Lancet» schreiben.
Die zwei wichtigsten Anti-Tuberkulotika sind Isoniazid und Rifampicin. Sind die wirkungslos sprechen Experten von MDR-Tuberkulose (MDR bedeutet multidrug-resistant). Die US-Forscher untersuchten jetzt Proben von 1278 Patienten aus acht Ländern, die an der MDR-Tuberkulose erkrankt waren. Dalton und ihr Team wollten wissen, ob diesen Menschen alternative Medikamente, sogenannte Zweitrang-Medikamente helfen und behandelten die Erreger mit elf dieser Arzneien. Unter den analysierten Ländern waren Russland und Südafrika, nicht aber Deutschland.
Das Ergebnis: 6,7 Prozent der Patienten litten sogar unter der gesteigerten Form von MDR: XDR. Das steht für «extensively drug-resistant» und bedeutet, dass die Erreger nicht nur gegen die beiden Standard-Anti-Tuberkulotika resistent sind. Bei ihnen seien sogar zusätzlich zwei weitere definierte Zweitrang-Medikamente wirkungslos, erklärt Barbara Hauer, Expertin vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin.
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