Fettleibigkeit erhöht Risiko für Störungen im Gehirn
(dpa) Fettleibigkeit erhöht einer neuen Studie zufolge das Risiko für Störungen des Gehirns und somit auch für eine Demenz. Dass Übergewicht schlecht für das Gehirn ist, hatten Forscher schon länger vermutet. Bislang schoben sie das aber auf Begleitkrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes. Die neue Studie der Gruppe um Archana Singh-Manoux vom französischen Forschungsinstitut Inserm hatte 6401 Teilnehmer und zeigt: Dicke Menschen, die ansonsten gesund sind, sind besonders anfällig für kognitive Störungen. Die Forscher veröffentlichen ihre Ergebnisse im Journal «Neurology» der American Academy of Neurology (AAN).
«Während der zehn Jahre der Studie fielen die Punktzahlen der Tests bei Fettleibigen und Menschen mit krankhaften metabolischen Werten um 22,5 Prozent schneller als bei denen mit Normalgewicht und ohne Herz-Kreislauf-Krankheiten», heißt es in einer Mitteilung der AAN. Doch auch in der Gruppe der metabolisch Gesunden gab es Unterschiede in der Gesamtwertung der Tests zwischen Normal- und Übergewichtigen.
In den vergangenen Jahren hatten einige Wissenschaftler vermutet, dass Übergewicht nur dann schädlich ist, wenn die Betroffenen auch Herz-Kreislauf-Probleme haben, erklärt der Leiter der Klinik für Neurologie an der Uniklinik Kiel, Günther Deuschl. Diese These gelte für Demenz nicht: «Es gibt keine gesunde Fettleibigkeit. Das ist damit gesagt.» Er betont, die Testpersonen hätten noch keine Demenz - die kognitiven Auffälligkeiten führten aber wohl auf Dauer zu einer Demenz.
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