Verengte Blutgefässe: Basler und Genfer Forscher entwickeln Nanocontainer
Universität Basel
Moleküle umgebaut: Linse statt Kugel
Für ihre Entwicklung nutzen die Wissenschaflter die sogenannten Scherkräfte im Blutstrom aus, die an den Verengungen deutlich höher als in gesunden Blutgefässen sind. Ihre Nanocontainer bewegen sich frei durch den normalen Blutstrom, wobei sie sich durch die erhöhte Scherkraft an den verengten Stellen öffnen und ihren Inhalt, das Medikament, lokal freisetzen. Dafür änderten die Forscher die Zusammensetzung von natürlich vorkommenden Molekülen (Phospholipiden), indem sie die Ester-Bindungen durch Amide ersetzten. Die Moleküle werden danach hydratisiert und erhitzt, sodass sich eine «flüssige» Kugel aus Tausenden von ihnen bildet. Beim Abkühlen dieser Kugeln lassen sich Linsen erzeugen. Der verringerte Ordnungsgrad der Moleküle am Linsenäquator führt zu Sollbruchstellen, was die scherkraftinduzierte Medikamentenfreisetzung ermöglicht.
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M. N. Holme, I. A. Fedotenko, D. Abegg, J. Althaus, L. Babel, F. Favarger, R. Reiter, R. Tanasescu, P.-L. Zaffalon, A. Ziegler, B. Müller, T. Saxer and A. Zumbuehl; "Shear-stress sensitive lenticular vesicles for targeted drug delivery"; Nature Nanotechnology 2012.
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