800.000 Euro für Lübecker Forschungen zu induzierten pluripotenten Stammzellen
Europaweites Verbundprojekt auf einem der am rasantesten fortschreitenden Gebiete der modernen Biowissenschaften
Lübecker Forschungen zur Neurogenetik werden im Rahmen eines europaweiten Forschungsprogramms mit etwa 800.000 Euro gefördert. Insgesamt wurden für das Verbundprojekt der EU zu induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen), an dem 113 Partner beteiligt sind, 52 Millionen Euro für fünf Jahre bewilligt. Die Universität Lübeck ist mit der Sektion Klinische und Molekulare Neurogenetik an der Klinik für Neurologie vertreten (Leiterin Prof. Dr. med. Christine Klein). Leiter der Lübecker iPS-Arbeitsgruppe ist Dr. Philip Seibler.
Das Forschungsvorhaben dient der Entwicklung induzierter pluripotenter Stammzellen als Modell für Medikamententestung an der Schnittstelle von vorklinischer Forschung und klinischer Anwendung (translationale Forschung). Es ist Teil der Innovative Medicines Initiative (IMI) zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der pharmazeutischen Forschungseinrichtungen in der Europäischen Union. Die IMI ist eine Public-Private-Partnership der Europäischen Kommission mit der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA) und Teil des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU.
Vor einem Jahr haben sich elf verschiedene Konsortien für die Ausschreibung des Forschungsprogramms beworben. Der Antrag des Konsortiums STEMBANCC erreichte nach zwei internationalen Begutachtungsrunden den 1. Platz und wurde mit der Durchführung des Forschungsprogramms beauftragt. STEMBANCC besteht aus zahlreichen akademischen Instituten sowie elf großen Pharma-Unternehmen und der Leitung von Roche. Von den neun Arbeitspaketen des Konsortiums wird eines (Charakterisierung der Patienten und Rekrutierung der Biomaterialien) von den Lübecker Forschern geleitet, in einem weiteren arbeiten sie mit (iPS-Zellen im Bereich zentralnervöser Erkrankungen). Innerhalb der Forschungsschwerpunkte der Universität Lübeck bestehen enge Berührungspunkte zu dem neuen Programm „Von seltenen Varianten zur Krankheitsentstehung“.
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