Wie Chemotherapie und Gene zusammenhängen
Ein internationales Team, dem Forscher des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum angehören, hat einen potentiellen Biomarker identifiziert, mit dem der Erfolg einer Chemotherapie bei Darmkrebs vorhergesagt werden könnte. In einer Studie mit 200 Teilnehmern fanden die Wissenschaftler heraus, dass eine bestimmte Modifikation des Gens TFAP2E, die so genannte Methylierung, damit zusammenhängt, ob ein Patient auf eine Chemotherapie anspricht oder nicht. Diesen Effekt wiesen sie für das Medikament 5-Fluorouracil nach. Anhand eines solchen Biomarkers könnten Ärzte Betroffene künftig gezielter und mit besserer Erfolgsperspektive behandeln.
Die Methylierung ist entscheidend
Bei der Methylierung heftet ein Enzym Methyl (CH3)-Gruppen an einen der Bausteine der DNA, das Cytosin, und beeinflusst so die Aktivität von Genen. Die Forscher wiesen nach, dass Patienten mit einem besonders stark methylierten TFAP2E-Gen resistent gegen das Chemotherapeutikum 5-Fluorouracil waren. Dieses Ergebnis war unabhängig davon, ob die Patienten gleichzeitig eine Bestrahlungstherapie erhielten oder nicht. Die Hypermethylierung des TFAP2E-Gens bewirkt, dass ein weiteres Gen (DKK4) vermehrt abgelesen wird. DKK4 ist Teil eines Signalwegs, der Informationen von der Zelloberfläche ins Zellinnere leitet und vermutliche eine Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs spielt. Das Forscherteam wird in Zukunft die Rolle der beiden Gene für die Darmkrebstherapie weiter erforschen und testen, ob sich aus der Studie ein Biomarker für den Einsatz in der Klinik ableiten lässt.
Kooperationspartner
An dem Projekt beteiligt sind das RUB-Institut für Pathologie am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil (Prof. Dr. Andrea Tannapfel) und die Medizinische Klinik des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum (PD Dr. Anke Reinacher-Schick und Dr. Karsten Schulmann). Das Team um Prof. Dr. Matthias Ebert von der Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim leitet das Projekt. Die Forscher kooperierten mit der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Originalveröffentlichung
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