Alzheimer-Impfstoff verlangsamt Krankheitsverlauf bei Mäusen
Der Impfstoff zielt auf das so genannte Tau-Protein ab und verhindert die permanente Bildung von Neurofibrillenbündel im Gerhirn von an Alzheimer erkrankten Mäusen. Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, von der weltweit mehr als 35 Millionen Menschen betroffen sind. Das Tau-Protein spielt auch bei der frontotemporalen Demenz eine Rolle, bei der er sich um die zweihäufigste Demenzart bei Patienten jünger als 65 handelt.
Die Ergebnisse der Studie trugen letztlich zur Entwicklung des Impstoffes bei und wurden Anfang Dezember in der Wissenschaftszeitschrift PLoS ONE veröffentlicht.
Professor Lars Ittner vom Alzheimer´s and Parkinson´s Disease Laboratory der Universität leitete die Untersuchungen: „Zum ersten Mal zeigt eine Studie, dass ein Impfstoff, der auf das Tau-Protein abzielt, auch dann wirken kann, wenn der Patient bereits erkrankt ist.“
„Der Impfstoff scheint eine präventive Wirkung zu haben. Er verlangsamt die Entwicklung weiterer Neurofibrillenbündel und zielt nicht so sehr auf die Beseitigung bereits bestehender Bündel ab. Wir wissen jedoch noch nichts genaueres über diesen Mechanismus“, teilte Professor Ittner mit.
Seit vielen Jahren arbeiten Wissenschaftler an Impfstoffen, die auf amyloide Plaques abzielen. Diese Proteine gelten als Schlüsselfaktoren für die Entstehung von Alzheimer. Nur wenige Impfstoffe werden derzeit jedoch in klinischen Studien getestet, so Professor Ittner.
Die meisten Impfstoffe, die auf Tau-Proteine abzielen, wurden bei Tieren kurz vor dem Ausbruch der Krankheit getestet. Tatsächlich wird Alzheimer bei den meisten Menschen jedoch erst dann diagnostiziert, wenn die typischen Symptome aufgetreten sind.
„Wir arbeiten bereits mit der US-amerikanischen Pharmaindustrie zusammen, um diesen neuen Impfstoff für Menschen zu entwickeln. Bevor der Impfstoff tatsächlich auf den Markt kommen kann, liegt noch viel Arbeit vor uns. Die ersten Ergebnisse sehen jedoch sehr vielversprechend aus und entschädigen für die endlosen Stunden, die mein Team und ich im Labor verbracht haben“, sagte Ittner.
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