Stammzelltransplantation: Forscher entwickeln Therapie gegen lebensbedrohliche Virusinfektion

23.09.2011 - Deutschland

Eine Stammzelltransplantation wird heute vielfach zur Behandlung von Patienten mit Hochrisikoleukämien eingesetzt. Während der Transplantation kann es jedoch zu einer Infektion mit bestimmten Viren kommen – eine lebensbedrohliche Komplikation. Besonders gefürchtet ist eine Infektion mit dem Cytomegalovirus (CMV). Obwohl eine medikamentöse Behandlung dem Patienten oft hilft, gibt es Situationen, in denen Heilung nur durch die Unterstützung des Immunsystems herbeigeführt werden kann. Prof. Dr. Armin Ensser am Institut für Virologie und Prof. Dr. Wolfgang Holter in der Kinderklinik der Universität Erlangen sind dabei, eine spezifische Immuntherapie gegen CMV zu entwickeln.

Wolfgang Holter

Abwehrzelle (blau) mit neuen Andockstellen für den Cytomegalovirus (rot).

Die Erlanger Forscher wollen Abwehrzellen in die Lage versetzen, die Virusinfektion erfolgreich zu bekämpfen. Dabei nutzen sie ein Verfahren mit dem sie gentechnisch hergestellte Andockstellen für verschiedene Virusproteine in hochaktive Abwehrzellen einschleusen. Dazu verwenden sie neuartige Genfähren.

Prof. Dr. Wolfgang Holter bringt die Motivation der Forscher auf den Punkt: „Diese Zelltherapie wird die Bekämpfung viraler Komplikationen nach einer Transplantation grundlegend verbessern und damit die Erfolgsaussichten in der Behandlung von Leukämiepatienten insgesamt erhöhen.“

Die Therapie soll sich insbesondere an Patienten mit hohem Infektionsrisiko richten. Bevor jedoch eine Patientenbehandlung stattfinden kann, muss das Verfahren zunächst im Labor weiterentwickelt und anschließend im Tierversuch getestet werden. Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 270.000 Euro. Im Rahmen der Förderung soll die Etablierung dieser Zelltherapie weiter voran getrieben werden.

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