Biotest: Erstmaliger Umsatz und Ergebnisbeitrag des Biotherapeutika Segments

Weiterhin schwieriges Marktumfeld für Plasmaprotein-Produkte

15.08.2011 - Deutschland

Die Biotest Gruppe hat im ersten Halbjahr 2011 den Umsatz in den fortgeführten Bereichen (Plasmaproteine und Biotherapeutika) um  4,9 % auf 212,9 Mio. € gesteigert, verglichen mit 202,9 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Die Steigerung resultiert im Wesentlichen aus dem im Rahmen einer Entwicklungs- und Kooperationsvereinbarung im Segment Biotherapeutika anteilig verbuchten Upfront Payment. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank auf 20,0 Mio. €, eine 2,9%ige Abnahme verglichen mit dem EBIT des Vorjahreszeitraums (2010: 20,6 Mio. €).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gab, im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 (34,1 Mio. €), um 0,3 % auf 34,0 Mio. € nach. Das Vorsteuerergebnis (EBT) lag mit 14,9 Mio. € um 15,3 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres (17,6 Mio. €). Nach Abzug von Ertragsteuern verbleibt für die fortgeführten Geschäftsbereiche ein Periodenergebnis von 10,9 Mio. € (2010: 12,4 Mio. €).

Im Segment Plasmaproteine hielt im zweiten Quartal 2011 der Druck auf die Preise in den für Biotest relevanten Märkten an. Entgegen der ursprünglichen Erwartung blieb im Segment Plasmaproteine das Geschäftsvolumen gegenüber dem Vergleichszeitraum konstant. Einer steigenden Absatzmenge standen hier gegenläufige Effekte aus der anhaltend schwierigen Preisentwicklung gegenüber. Insbesondere in Märkten außerhalb der Europäischen Union und den USA lagen die Preise deutlich unter Vorjahresniveau. Während in Deutschland und anderen europäischen Ländern eine stabile Entwicklung bzw. Wachstum zu verzeichnen war, war das Biotest Geschäft in Asien und Osteuropa unter Druck. Im Rückgang des Segment-EBIT gegenüber dem Vergleichszeitraum von 35,8 Mio. € auf 28,0 Mio. € spiegeln sich die schwierige Preissituation sowie die Leerkosten im Zusammenhang mit dem verzögerten Produktionsanlauf bei der Biotest Pharmaceutical Corp./ Boca Raton/ USA wider. Die Problembehebung bei der Automatisierung kritischer Prozessschritte ist im zweiten Quartal 2011 ein erhebliches Stück vorangeschritten. So konnten erste Chargen des Hepatitis B Hyperimmunglobulin Nabi HB inzwischen wieder produziert werden.

Im Segment Biotherapeutika laufen die FuE-Projekte planmäßig. Der Abschluss einer Vereinbarung über die weltweite Entwicklung und Vermarktung des monoklonalen Antikörpers BT-061 mit Abbott im Juni 2011 markiert für die Biotherapeutika-Entwicklung von Biotest einen wichtigen Schritt nach vorn. Dieser Vertrag sieht ein Upfront Payment von 85 Mio. USD vor, das bereits gezahlt wurde sowie weitere potentielle Meilenstein- und umsatzabhägige Zahlungen in Höhe von bis zu 395 Mio. USD. Aus dieser Vereinbarung mit Abbott resultiert ein anteiliger Beitrag zu Umsatz und Ergebnis der Biotest Gruppe im Jahr 2011. Für die im ersten Halbjahr erbrachten Leistungen realisierte Biotest 9,1 Mio. € erfolgswirksam. Der Rest des Upfront Payments wird linear erfolgswirksam über den Zeitraum vom 1. Juli 2011 bis zum 30. Juni 2014 im Segment Biotherapeutika verteilt.

Die Prognose wird für die fortgeführten Geschäftsbereiche für das Geschäftsjahr 2011 angepasst. Die Biotest Gruppe plant ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich verglichen mit dem Vorjahr (2010: 412,5 Mio. €). Einschließlich des Beitrags aus der Vereinbarung mit Abbott geht Biotest für das Gesamtjahr von einem EBIT in der Größenordnung von 40 Mio. € aus.

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