Japan: Zur möglichen Kontamination von Fischen und Meerwasserpflanzen
Die Internationale Atomenergie Agentur (IAEA) hat daher Informationen über behördlich gemessene Radionuklide von Japan angefragt. Bis diese Messdaten verfügbar sind, kann weiter nur allgemein von einer Freisetzung leicht flüchtiger Substanzen ausgegangen werden. Hierzu zählen unter anderem die Radionuklide Cäsium-134 (Halbwertszeit 2 Jahre) und Cäsium-137 (Halbwertszeit 30 Jahre), sowie Iod-131 (Halbwertszeit 8 Tage).
Für die Verbraucher sind davon die längerlebigen Cäsium-Isotope relevant, da Iod-131 bereits in wenigen Wochen nicht mehr nachzuweisen sein wird.
Aus Radioaktivitäts-Messdaten für Fische aus Nord- und Ostsee, die seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl in den vergangenen 25 Jahren erhoben wurden, haben die Wissenschaftler des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) gelernt, dass sich in gut durchströmten Meeren, wie zum Beispiel der Nordsee, Kontaminationen relativ schnell verdünnen. So wurde in der Nordsee nach 1986 eine schnelle Abnahme der Cäsium-137-Messwerte sowohl im Meer als auch im Fisch beobachtet. Bereits im Jahr nach der Katastrophe war praktisch kein Tschernobyl-Cäsium mehr nachweisbar. Stattdessen zeigen die Messungen sowohl im Fisch als auch im Meerwasser eine „Hintergrund-Kontamination“ durch Cäsium-137 aus den oberirdischen Kernwaffentests der 1950er und 1960er Jahre. Für die Messungen im Meerwasser ist in Deutschland das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) verantwortlich.
Aufgrund dieser Informationen kann nach derzeitigem Wissensstand für den Pazifischen Ozean ebenfalls davon ausgegangen werden, dass sich radioaktive Stoffe, die über kontaminiertes Kühlwasser aus Fukushima und über belastete Luftmassen ins Meer gelangen, in kürzester Zeit auf ein nicht nachweisbares Niveau verdünnen werden.
Die Wissenschaftler im Johann Heinrich von Thünen-Institut beobachten die Situation in Japan aber weiterhin sehr aufmerksam, so dass sie auf neue Ereignisse entsprechend zeitnah reagieren können.
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